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Durchleuchtungs-CT und simultane Endoskopie: neue Möglichkeiten zur PEG/PEJ-Anlage und Pankreaspseudozystendrainage
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Published: | May 2, 2006 |
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Einleitung: Das Fluoro-CT bzw. Durchleuchtungs-CT eröffnet neue Möglichkeiten zur diagnostischen Probengewinnung bzw. zur endoskopischen Intervention in schwierigen Fällen. Hierbei erfolgt die Endoskopie unter simultaner computertomographischer Durchleuchtungskontrolle. Diese Methode wurde in unserer Abteilung in Zusammenarbeit mit der Radiologischen Klinik bisher in folgenden Fällen genutzt: - bronchoskopische transbronchiale bzw. gastroskopische transösophageale Punktion pulmonaler, mediastinaler oder paraösophagealer Raumforderungen - PEG bzw. PEJ- Anlage bei Patienten mit fehlender Diaphanoskopie bzw. nach z.T. multiplen abdominellen Voroperationen - transgastrale Zystendrainage bei Pankreaspseudozyten (z.B. nach vorausgegangenen Drainageoperationen).
Material und Methoden: Bei 33 Patienten war eine konventionelle endoskopische Platzierung einer PEG/PEJ nicht möglich oder wurde als zu risikoreich eingeschätzt (nicht passierbare Stenose: 11 Pat., multiple Vor-Operationen: 8 Pat., Z.n. Magenresektion: 7 Pat., Z.n. Magenhochzug: 3 Pat., Z.n. Gastrektomie: 2 Pat., Peritonealkarzinose: 2 Pat.. Die PEG/PEJ-Anlage erfolgte unter Durchleuchtuntgs-CT entweder mit einem konventionellen PEG-System (17 Pat.) oder mit einem Direktpunktionsset (11 Pat.). Bei 8 Patienten mit Pankreaspseudozysten wurde wegen fehlender Magenwandimpression oder vorausgegangen Operationen die transgastrale Zystendrainage unter Durchleuchtungs-CT durchgeführt.
Ergebnisse: Bei 28 von 33 Patienten war die Anlage der Durchleuchtungs-CT gesteuerten PEG/PEJ-Anlage erfolgreich. Wegen fehlender Punktionsmöglichkeit (Interposition von Colon, Dünndarm oder Leber) war bei 5 Patienten keine Sondeneinlage möglich. (Letalität 0/33 Pat., Blutung 0/33 Pat., Leckage 2/33 Pat., lokaler Wundinfekt 2/33 Pat.) Bei 7 von 8 Pat. konnten die Pankreaspseudozysten unter Durchleuchtungs-CT transgastral drainiert werden.
Schlussfolgerung: Endoskopische Interventionen (PEG,PEJ,Zystendrainage) sind durch die Kombination mit dem Durchleuchtungs-CT auch bei Patienten möglich, bei denen bisher z.B. wegen abdomineller Voroperationen und hierdurch unklaren anatomischen Verhältnissen eine endoskopische Therapie unmöglich oder zumindest sehr riskant war. Komplikationen wie z.B. transcolische Drainagenanlagen können so sicher verhindert werden. Von dieser Erweiterung des minimal-invasiven Spektrums können bei vertretbarem Mehraufwand somit auch Patienten profitieren, die hierfür bisher nicht in Frage gekommen sind.