Article
Die Versorgung abdominaler Hernien mit einem autogenen Transplantat - Kutisplastik als Alternative
Search Medline for
Authors
Published: | May 2, 2006 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Die Versorgung großer Bauchnarbenbrüche und deren Rezidive scheint durch die Anwendung moderner prothetischer Materialien gelöst. In abnehmender Häufigkeit werden jedoch Rezidive auch bei Kunststoff und Probleme bei Infektionen gesehen.Zu Unrecht wird eine autogene Methode der Versorgung im Zeitalter von Kunststoffnetzen vergessen, die Kutisplastik nach Loewe und Rehn.
Material und Methoden: Ein Kollektiv von 216 Patienten mit großen und übergroßen Bauchwandbrüchen, teilweise mit chronischer Eventeration, wurde mit der Kutisplastik operativ versorgt. Die Differentialindikation für die Kutisplastik ergibt sich bei den Patienten, bei denen eine Sublay-Technik nicht möglich ist, bei denen eine große Fasziendehiszenz verbleiben muß (Brüche mit chronischer Eventeration) eine Infektionsgefährdung (z.B. parastomale Hernie) gegeben ist oder nach Rezidiv bei bereits durchgeführter Netzaugmentation.
Ergebnisse: 216 Patienten wurden mit folgenden Indikationen operativ versorgt: 57 mal monströser Bruch (> 20 cm) mit chronischer Eventeration, 76 1. Narbenbruchrezidiv, 26 2. Narbenbruchrezidiv, 19 mehr als 2. Narbenbruchrezidv, 14 parastomale Hernie, 18 Sublay nicht möglich, 6 Pat. wünscht keinen Kunststoff Im Durchschnitt konnten 201 Patienten nach 1 Jahr nachuntersucht werden, die Rezidivquote lag bei 5,4 %, 4 Jahre nach OP fand sich bei 167 Patienten eine Rezidivrate von 8,9 %. Ein Serom wurde in 14,8 % gefunden, Wundheilungsstörungen in 9,7 %, davon 4 mit Fistelbildungen, gesehen.
Schlussfolgerung: Bei geringer Rezidivquote und vertretbar niedriger Komplikationsrate stellt die Kutisplastik eine sichere Methode zur Bauchwandrekonstruktion dar. Sie ist als Alternative zur Kunststoffnetzimplantation zu sehen.