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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Die mikrovaskuläre Gefäßdichte korreliert mit Lymphknotenmetastasierung nicht aber mit der Prognose im humanen Pankreaskarzinom

Meeting Abstract

  • corresponding author C. Benckert - Klinik für Allgemein-, Visceral- u. Transplantationschirurgie, Charité, Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow Klinikum, Berlin
  • A. Thelen - Klinik für Allgemein-, Visceral- u. Transplantationschirurgie, Charité, Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow Klinikum, Berlin
  • S. Tullius - Klinik für Allgemein-, Visceral- u. Transplantationschirurgie, Charité, Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow Klinikum
  • J. Langgrehr - Klinik für Allgemein-, Visceral- u. Transplantationschirurgie, Charité, Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow Klinikum, Berlin
  • P. Neuhaus - Klinik für Allgemein-, Visceral- u. Transplantationschirurgie, Charité, Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow Klinikum, Berlin
  • S. Jonas - Klinik für Allgemein-, Visceral- u. Transplantationschirurgie, Charité, Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow Klinikum, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3296

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2005/05dgch706.shtml

Published: June 15, 2005

© 2005 Benckert et al.
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Einleitung

Ein hohe mikrovaskuläre Gefäßdichte (MVD) und das Ausmaß der Expression des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors (VEGF) wird für viele maligne Tumoren als prognostisch ungünstig beschrieben. Ziel dieser Arbeit war, nach quantitativer Bestimmung der MVD und von VEGF im normalen, entzündlichen und maligne transformierten Pankreasgewebe die prognostische Relevanz der beiden Parameter im humanen Pankreaskarzinom zu überprüfen und Expressionsmuster von transformiertem und nicht-tranformierten Pankreasgewebe zu vergleichen.

Material und Methoden

Es wurden Gewebeproben von 47 Patienten mit Pankreaskarzinom, wobei 18 Proben nicht transformiertes Gewebe an den Resektionsrändern aufwiesen, und 11 Gewebeproben von Patienten mit chronischer Pankreatitis, untersucht. Die MVD wurde nach Immunfärbungen mit einem CD31 spezifischen monoklonalen Antikörper durch zwei unabhängige Untersucher nach der Methode von Weidner et al. (NEJM, 324:1-8, 1991) ausgewertet und mit folgenden Parametern korreliert: WHO Klassifikation, histopathologisches Grading, Tumorgrösse, VEGF Expression und Überleben.

Ergebnisse

Das Ausmaß der MVD reichte von 28 bis 189 Gefäßen pro Gesichtsfeld. VEGF wurde in allen untersuchten Gewebeproben ohne signifikanten Unterschied exprimiert. Es konnte keine Korrelation zwischen Ausmaß der MVD und Überleben, T-Stadium oder histopathologischem Grading beobachtet werden. Keiner der überprüften Faktoren ließ sich in der multivariaten Überlebensanalyse als prognostischer Faktor identifizieren. Die MVD war in transformiertem im Vergleich zu nicht transformiertem Pankreasgewebe (chronische Pankreatitis und gesundes Pankreasgewebe) signifikant höher (p<0,01). Hierbei zeigt sich auch zwischen den Stadien UICC I/II und der chronischen Pankreatitis ein signifikanter Unterschied der MVD (p<0,05). Die MVD war in den Tumoren mit Lymphknotenbefall signifikant höher (p<0,001), als bei nicht lymphogen metastasierten Tumoren.

Schlussfolgerung

Die mikrovaskuläre Gefäßdichte ist in transformiertem im Gegensatz zu nicht transformiertem Pankreasgewebe signifikant erhöht und könnte ein zusätzliches diagnostisches Mittel zur klinisch oft schwierigen Differenzierung zwischem chronischer Pankreatitis und Pankreasfrühkarzinom darstellen. Die Korrelation zwischen MVD und Lymphknotenbefall deutet auf die Rolle der Neoangiognese für das Metastasierungsverhalten des Pankreaskarzinoms hin. Hingegen scheint die MVD als prognostischer Parameter beim Pankreaskarzinom keine Rolle zu spielen.