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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Konsequenz einer "Beinahe-Fehltransfusion" - Verbesserte Patientensicherheit bei Transfusion unter Notfallbedingungen

Meeting Abstract

  • corresponding author W. Wyrwich - Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Charité Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • M. Notter - Medizinische Klinik III, Charité Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • R. Schuster - Medizinische Klinik III, Charité Campus Benjamin Franklin, Berlin
  • W. Ertel - Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie, Charité Campus Benjamin Franklin, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch2954

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2005/05dgch689.shtml

Published: June 15, 2005

© 2005 Wyrwich et al.
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Text

Einleitung

Durch Änderungen des Schockraum-Algoritmus der Klinik für Unfall- und Wiederherstellungschirurgie wurde eine wesentliche Verkürzung der benötigten Zeit für die initiale Diagnostik- und Akutbehandlung (Reduktion um mehr als 60% gegenüber 2001) erreicht. Gleichzeitig stieg die Zahl behandelter Mehrfachverletzter (> 130% gegenüber 2001). Als Folge verstärkte sich der Akut-Bedarf an Notfall-Konserven und Blutprodukten bei gleichzeitiger dramatischer Verkürzung der Vorlaufzeiten für die Blutbank.

Material und Methoden

Eine beinahe erfolgte Fehltransfusion führte zur kritischen Überprüfung der einzelnen Prozess-Abläufe bei der Notfalltransfusion. Basierend auf der Auswertung aller Notfallanforderungen konnten Fehleranalysen vorgenommen, einzelne kritische Faktoren identifiziert und innerhalb von 2 Monaten im Rahmen einer interdisziplinären - interprofessionellen Arbeitsgruppe kontinuierlich Verbesserungen entwickelt werden.

Ergebnisse

Das Erstellen einer "Trauma-Checkliste Notfalltransfusion" hat zu einer erheblichen Verbesserung der Behandlungsqualität geführt: - Standardisierte Anforderungstexte- Klare Zuordnung von 3 unterschiedlichen Dringlichkeitsstufen- Verringern der Zeit von Anforderung bis zur Transfusion (< 7 min.)- Entlastung der Blutbank- Reduktion notwendiger Telefonkontakte- Reduktion des Transfusionsrisiko für den Patienten- Flächendeckende Schulung des Personals anhand der Checkliste- Qualitätssicherung durch Auswertung aller Notfallanforderungen- Regelmäßiges Qualitätsreporting im Rahmen der NotfallkonferenzDie gesetzlichen Anforderungen des Transfusionsgesetzes können auch in Notfall-Situationen erfüllt werden.

Schlussfolgerung

Innerhalb des eigenen Hauses hat die Prozeß-Optimierung zu klaren Verantwortlichkeiten, Ausschalten von „Risikofaktoren“ und Verbesserung der apparativen Infrastruktur geführt, von denen der Schwerverletzte profitiert.