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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Eine multivariate logistische Regressionsanalyse zur chirurgischen Portkatheterimplantation bei 400 Patienten

Meeting Abstract

  • corresponding author B.E. Fröhlich - Abteilung für Allgemein-, Viszeral-, Unfallchirurgie und Poliklinik, Chirurgische Universitätsklinik, Universität Heidelberg
  • C.M. Seiler - Abteilung für Allgemein-, Viszeral-, Unfallchirurgie und Poliklinik, Chirurgische Universitätsklinik, Universität Heidelberg
  • J.U. Dörsam - Abteilung für Allgemein-, Viszeral-, Unfallchirurgie und Poliklinik, Chirurgische Universitätsklinik, Universität Heidelberg
  • H.-P. Knaebel - Abteilung für Allgemein-, Viszeral-, Unfallchirurgie und Poliklinik, Chirurgische Universitätsklinik, Universität Heidelberg
  • K. Buhl - Abteilung für Allgemein-, Viszeral-, Unfallchirurgie und Poliklinik, Chirurgische Universitätsklinik, Universität Heidelberg
  • M.W. Büchler - Abteilung für Allgemein-, Viszeral-, Unfallchirurgie und Poliklinik, Chirurgische Universitätsklinik, Universität Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3543

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2005/05dgch672.shtml

Published: June 15, 2005

© 2005 Fröhlich et al.
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Text

Einleitung

Die chirurgische Technik der Venae sectio zur Portkatheterimplantation ist im primären Ansatz zu 70-94% erfolgreich. Das sekundäre Verfahren der Venenpunktion in Seldinger-Technik ist durch eine hohe Komplikationsrate, insbesondere gehäuftes Auftreten eines Pneumothorax gekennzeichnet. Zur Analyse der Faktoren, die zu einem primären Versagen des Verfahrens führen, wurde eine retrospektive Kohorten-Studie zur Vorbereitung einer randomisiert kontrollierten Studie zur Modifikation der Implantationstechnik durchgeführt.

Material und Methoden

Eingeschlossen wurden Patienten mit einer primären Portkatheterimplantation in Lokalanästhesie und vollständig geführter Krankenakte zur Erhebung von Alter, Geschlecht, Grunderkrankung, Indikation zur Portkatheterimplantation, Nebenerkrankungen, Status des Operateurs (Facharzt vs. Ausbildungsassistent), Doppleruntersuchung. Die Erfolgsrate, sowie der zum Verfahrensversagen führende Grund wurden ebenso wie die intra- und postoperativen Komplikationen dokumentiert. Zur statistischen Auswertung wurde ein logistisches Regressionsmodell mit Rückwärtselimination angewendet. Die dabei untersuchten Einflussfaktoren waren in der Reihenfolge der Elimination: Grunderkrankung, Geschlecht, Alter, präoperative Doppleruntersuchung, Status des Operateurs.

Ergebnisse

Von 580 konsekutiv operierten Patienten konnten 400 eingeschlossen werden. Bei 318 von 400 Patienten (79,5%) konnte der Portkatheter primär via Venae sectio implantiert werden. Bei den verbleibenden 82 Patienten wurde in 72 Fällen erfolgreich über eine Seldinger-Punktion das Katheter-System implantiert. Bei neun Patienten konnte kein Katheter implantiert werden; in einem Fall wurde eine Intubationsnarkose notwendig. Aufgrund eines zu kleinen Gefäßes konnte bei 17 von 81 Patienten (21%) der Katheter nicht eingeführt und bei 54 von 81 Patienten (68%) nicht richtig platziert werden; in neun Fällen (11%) lagen andere Gründe vor. Bei keinem der untersuchten Einflussfaktoren konnte ein signifikanter Zusammenhang mit dem Verfahrensversagen in der untersuchten Population festgestellt werden. Grunderkrankung Odds Ratio (OR) 1,07 (95% CI 0,29-3,94; P=0,92); Geschlecht OR 1,18 (95% CI 0,69-2,01; P=0,55); Alter OR 1,2 (95% CI 0,69-2,09; P=0,53); präoperativer Doppler OR 1,73 (95% CI 0,5-6,02; P=0,42), Status Operateur OR 1,36 (0,83-2,24; P=0,24). Bei 15 Patienten (4%) kam es intra-/perioperativ zu Komplikationen, die in acht Fällen eine chirurgische Intervention verursachten. Postoperativ kam es bei 44 von 400 Patienten (11%) zu Komplikationen, die in 30 Fällen (7,5%) zur Explantation des Katheters führten.

Schlussfolgerung

Der Hauptgrund, der zum Versagen der Katheterimplantation via Venae sectio führt, ist ein zu kleines Gefäß. Die multivariate logistische Regressionsanalyse erbrachte, dass die analysierten Faktoren keinen Einfluss in der untersuchten Kohorte auf den Erfolg der Venae sectio hatten. Diese Ergebnisse dienen als Grundlage zur Planung und Durchführung einer randomisiert kontrollierten Studie zur modifizierten Katheterimplantation via Venae sectio.