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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Intubation und postoperative Halsbeschwerden

Meeting Abstract

  • corresponding author L. Schaffranietz - Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie der Universität Leipzig
  • S. Friese - Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie der Universität Leipzig
  • M. Fuchs - Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten der Universität Leipzig
  • D. Olthoff - Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie der Universität Leipzig

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch2517

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Published: June 15, 2005

© 2005 Schaffranietz et al.
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Text

Einleitung

Patienten, die sich einer Intubation unterziehen müssen, klagen in der postoperativen Phase oft über Heiserkeit, Schluckbeschwerden oder Phonationsprobleme. Die Genese dieser Beschwerden kann sehr multifaktoriell sein [1]. Anliegen der Studie war es, in einem großen Patientenkollektiv Ursachen und Häufigkeiten o.g. Beschwerden zu ermitteln, wobei als primärer Endpunkt das subjektive Befinden der Patienten definiert wurde.

Material und Methoden

An 10013 erwachsenen, stationär behandelten Patienten aller operativer Fachrichtungen, die im Untersuchungszeitraum (07/2002-03/2004) am Universitätsklinikum Leipzig anästhesiologisch (Intubationsnarkosen, Larynxmasken, Maskennarkosen, Regionalanästhesien betreut wurden, führten wir am ersten postoperativen (p.o) Tag Befragungen hinsichtlich des Auftretens von Heiserkeit, Schluckbeschwerden und Phonationsproblemen durch. Bei fortbestehenden Beschwerden erfolgten weitere Befragungen am 3. und wenn nötig am 7. p.o. Tag, dann mit Erhebung eines HNO-Befundes.

Ergebnisse

Die Häufigkeit des Auftretens von Beschwerden nach den unterschiedlichen Anästhesieverfahren am ersten p.o. Tag ist in der Tabelle [Tab. 1] dargestellt. 53 (0,7 %) aller intubierten Patienten klagten am 7. p.o. Tag noch über Beschwerden. In nur zwei Fällen (0,03 %) war eine partielle Recurrensparese bzw. in einem Fall (0,01 %) ein Stimmlippenhämatom nachweisbar. Hinsichtlich der Qualifikation ergaben sich zwischen AIP, Assistent und Facharzt nur geringfügige Unterschiede im Auftreten der genannten Beschwerden.

Schlussfolgerung

Intubationsassoziierte Beschwerden lassen sich nicht immer vermeiden. Jedoch lag die von uns beobachtete Rate für Heiserkeit und Schluckbeschwerden am 1. p.o. Tag mit 12,7 % bzw. 10,2 % noch unter den in der Literatur angegebenen Häufigkeiten von ca. 30 - 90 % [2, 3]. Entgegen den Daten von chirurgischen Voruntersuchungen am Patientengut der gleichen Einrichtung [4] konnte die dort angegebene Rate von 1,4 % für Recurrensparesen nach Intubation in der vorliegenden Studie nicht nachvollzogen werden.

Literatur: [1] Anaesthesia 54 (1999), 444-453, [2] M E J Anesth 16 (2001), 29-40, [3] Anaesthesia 47 (1992), 213-216, [4] Chirurg 71 (2000), 539-544