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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Videoassistierte mediastinale Lymphadenektomie beim Bronchialcarcinom

Meeting Abstract

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  • corresponding author P. Kujath - Chirurgische Klinik, Univ.-Klinikum S-H, Campus Lübeck
  • J. Nolde - Chirurgische Klinik, Univ.-Klinikum S-H, Campus Lübeck
  • H. Shekarriz - Chirurgische Klinik, Martin-Luther-Krankenhaus, Schleswig

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3810

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2005/05dgch583.shtml

Published: June 15, 2005

© 2005 Kujath et al.
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Einleitung

Der Stellenwert der videoassistierten Thoraxchirurgie in der Behandlung des Bronchialcarcinoms ist weiterhin umstritten. Den Vorteilen der Methode, vor allem dem kleineren Zugangs- und OP-Trauma, geringeren postoperativen Komplikationen und schnellerer Rekonvaleszenz stehen Nachteile wie verlängerte Operationszeit und eine kontrovers diskutierte onkologische Radikalität gegenüber. Die partiell sicherlich berechtigten Bedenken bei der Radikalität des Verfahrens reduzieren sich, vor allem bei den peripheren Tumoren auf das Aumaß der mediastinalen Lymphadenektomie, wobei auch beim offenen Verfahren diesbezüglich noch kontroverse Stellungen vorhanden sind. Wir verglichen die Qualität der systematischen Lymphadenektomie nach VATS und offenem Verfahren anhand der Anzahl der entfernten Lymphknoten (LK) aus der jeweiligen LK-Station.

Material und Methoden

Anhand eines Videofilms wird unsere Technik zur mediastinalen Lymphadenektomie im Rahmen der VATS-Behandlung der Patienten mit Bronchialcarcinom demonstriert. 40 Patienten (28 männliche und 12 weibliche) mit einem mittleren Alter von 67,3 Jahren mit peripherem nicht-kleinzelligem Bronchialcarcinom im Stadium I wurden einer anatomischen (VATS-) Lobektomie mit systematischer Lymphadenektomie unterzogen. Es fanden 8 Konversionen zur offenen Methode statt. Die 32 nicht konvertierten Verfahren (22 m, 10 w), die zur Auswertung herangezogen wurden bestanden aus 15 oberen Lobektomien rechts, 5 unteren Lobektomien rechts, 8 oberen Lobektomien links und 4 unteren Lobektomien links. Die Anzahl der entfernten LK aus der jeweiligen LK-Station wurde mit den retrospektiv bei ähnlichen Patienten nach offenem Verfahren verglichen und statistisch ausgewertet. Die intra- und postoperative Phase wurde hinsichtlich der Schmerzsymptomatik, Rekonvaleszenzdauer, Mobilisation und eventuellen Komplikationen evaluiert.

Ergebnisse

Die mittlere Gesamtoperationszeit betrug 148 + 43 Min. Die für die Lymphadenektomie benötigte Zeit lag bei 46 + 12 Min. Die Anzahl der entfernten LK ist bei beiden Patientengruppen vergleichbar. Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Auf der rechten Thoraxseite war die Anzahl der LK der Stationen (2), 3, 4 sogar höher. Technisch anspruchsvoll ist die Lymphadenektomie auf der linken Seite von LK-Stationen 4 (caudaler Abschnitt) und 5. Hier ist jedoch die Entfernung einer vergleichbaren Anzahl LK nach entsprechender Erfahrung des Operateurs mit Hilfe der von uns durchgeführten Utility-Thorakotomie möglich.

Schlussfolgerung

Die Radikalität der Lymphadenektomie ist bei VATS-Verfahren dem offenen Verfahren nicht unterlegen. Die Anwendung dieser Technik sollte jedoch zur Zeit auf ausgewählte Patienten und erfahrene Operateure im Rahmen der klinischen Studien beschränkt bleiben.