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Technische Tricks zur Verwendbarkeit des medialen M. Gastrocnemius-Lappens bei freiliegender Patella
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Published: | June 15, 2005 |
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Einleitung
Bei freiliegender Patella entstehen je nach genauer Lokalisation und Ausdehnung des Befundes manchmal technische Schwierigkeiten, den Defekt durch einen Muskellappen zu decken. Besonders gilt dies für sehr junge und sehr alte Patienten, die oft noch nicht bzw. nicht mehr über ausreichende Geweberessourcen verfügen. In dieser Studie werden die Ergebnisse des eigenen Krankengutes vorgestellt und technische Möglichkeiten für Problemsituationen aufgezeigt.
Material und Methoden
Seit 1999 führten wir bei 12 Patienten (8 weibliche und 4 männliche) im Alter zwischen 3 und 82 Jahren Defektdeckungen von insgesamt 16 freiliegenden Patellae durch. In allen Fällen wurde der mediale M. Gastrocnemius-Lappen verwendet. 2 Patienten im Alter von 3 und 4 Jahren hatten bilaterale lappenpflichtige Defekte nach schwerer Meningokokkensepsis, 7 Patienten wiesen Komplikationen nach endoprothetischer Versorgung bei schwerer Kniegelenksarthrose auf und bei 3 Patienten hatte die Patella nach schwerer Verbrennungsverletzung freigelegen, in einem Falle dabei bilateral.
Ergebnisse
Bei allen Patienten heilten die M. Gastrocnemius-Lappen komplikationslos ein. Die sehnige Aponeurose des Muskels wurde in 12 Fällen reseziert. Zehnmal musste der mediale Gastrocnemius-Lappen komplett als Insellappen gehoben werden. Bei 6 Patienten war es notwendig, die medialen sehnigen Ausläufer des Pes anserinus zu durchtrennen. Viermal wurde eine vaskuläre Stielverlängerung nach Absetzen des Gefäßstieles zum lateralen M. Gastrocnemius durchgeführt, welcher aus dem medialen Gefäßstiel entsprang.
Schlussfolgerung
Der mediale M. Gastrocnemius ist ein verlässlicher Lappen zur Defektdeckung bei freiliegender Patella. Nicht selten muß der Lappen dabei als Insellappen gehoben, technisch modifiziert und in Nähe der Gefäßstiele chirurgisch besonders aufwendig präpariert werden. Auch bei sehr jungen und sehr alten Patienten lassen sich unter Anwendung besonderer Techniken gute rekonstruktive Ergebnisse erzielen.