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Dünndarmtransplantation bei Kurzdarmsyndrom
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Published: | June 15, 2005 |
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Einleitung
Die Indikation zur Dünndarmtransplantation (DTx) besteht bei Patienten mit irreversiblem Verlust der Dünndarmfunktion und Komplikationen der parenteralen Ernährung (TPN).
Material und Methoden
Zehn Patienten (8 Frauen, 2 Männer; Alter 48,9±7,6 Jahre) mit Kurzdarmsyndrom unter TPN wurden zur DTx evaluiert. Als Risikofaktoren bestanden 9/10 ZVK-Infektionen, 6/10 Candida-Infektionen, 4/10 Nierenfunktionsstörungen (2/4 terminale Niereninsuffizienz (TNI)), 4/10 Lebererkrankungen (Histologie: 4 Fibrose I°; 2 Steatose 20%, 2 Cholestase), 2/10 anti-HLA Antikörper und 2/10 Gerinnungsstörungen. Acht Patienten wurden zur DTx und 2 zur kombinierten Nieren- und DTx (KDTx) gelistet. Die Zeitspanne der TPN bis zur Listung lag bei 2,1 (0,8-15,8) Jahren.
Ergebnisse
Auf der Warteliste verstarben 2/4 Patienten (ZVK-Sepsis Tag 776, Herzversagen Tag 4). Sechs Patienten wurden transplantiert (5 DTx, 1 KDTx). Zwei DTx Empfänger leben (Tag 303, Tag 430) und sind komplett enteral ernährt. Vier Empfänger verstarben (Enterococcus-Sepsis Tag 24, Aspergillus-Infektion Tag 45, Lungenembolie Tag 101, Linksherzversagen bei Endokarditis Tag 522). Bei 2/4 Verstorbenen wurden die Transplantate wegen akuter refraktärer Abstoßung (ARA) explantiert. Eine präoperative Candida-Infektion, TNI, Lebererkrankung und postoperative ARA waren mit einem ungünstigen Verlauf assoziiert.
Schlussfolgerung
Die DTx kann zur Wiederherstellung der Dünndarmfunktion führen, jedoch ist die Mortalität bei Kurzdarmpatienten mit komplizierten Verlauf der parenteralen Ernährung hoch. Eine frühzeitigere Evaluation zur DTx könnte potentiell zur Verbesserung der Ergebnisse führen.