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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Immunologische Effekte der multimodalen Rehabilitation im Rahmen der kolorektalen Chirurgie : eine prospektive klinische Studie

Meeting Abstract

  • corresponding author M. W. Wichmann - Chirurgische Klinik und Poliklinik der Ludwig-Maximilians Universität, Klinikum Großhadern
  • F. Brandenburg - Chirurgische Klinik und Poliklinik der Ludwig-Maximilians Universität, Klinikum Großhadern
  • A. Goetz - Institut für Anästhesiologie und Intensivmedizin der Ludwig-Maximilians Universität, Klinikum Großhadern
  • K.-W. Jauch - Chirurgische Klinik und Poliklinik der Ludwig-Maximilians Universität, Klinikum Großhadern

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch2684

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2005/05dgch336.shtml

Published: June 15, 2005

© 2005 Wichmann et al.
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Text

Einleitung

Die multimodale Rehabilitation im Rahmen der Fast Track Chirurgie hat in zahlreichen Untersuchungen überzeugende klinische Ergebnisse ermöglicht. So konnte durch das konsequente Umsetzen dieser neuen Behandlungskonzepte eine signifikante Reduktion der postoperativen Komplikationsraten sowie des postoperativen Krankenhausaufenthaltes erzielt werden. Bislang ist nicht bekannt, ob die multimodale Rehabilitation auch die postoperative Immundysfunktion nach abdominalchirurgischen Eingriffen positiv beeinflusst.

Material und Methoden

Um diese wichtige klinische Fragestellung zu bearbeiten wurden 40 Patienten prospektiv in einer Machbarkeitsstudie zur Fast Track Chirurgie untersucht. Bei den Patienten wurden präoperativ, sowie an den Tagen 1, 3 und 5 postoperativ Lymphozyten-Subpopulationen mittels Durchflusszytometrie bestimmt. Weiterhin wurden CRP und IL-6 in der Zirkulation gemessen.

Ergebnisse

Unsere Ergebnisse zeigen eine vergleichbare Ausprägung der pro-inflammatorischen Reaktion (CRP) auf das operative Trauma in beiden Behandlungsgruppen (Conventional Care vs. Fast Track). Interessanterweise findet sich jedoch eine signifikant besser erhaltene zell-vermittelte Immunfunktion (T-Helferzellzahlen, CD4/CD8 Ratio) bei Patienten, die nach dem Fast Track Konzept behandelt wurden. [Tab. 1]

Schlussfolgerung

Die bekannten positiven Effekte der multimodalen Rehabilitation auf postoperative Komplikationsraten und den Krankenhausaufenthalt scheinen von mehreren Faktoren abhängig zu sein. Einerseits resultiert die reduzierte präoperative Nüchternheit in einer geringer ausgeprägten postoperativen Insulinresistenz, andererseit scheinen die reduzierte präoperative Darmlavage, sowie der rasche postoperative Kostaufbau und die frühe postoperative Mobilisierung positive Effekte auf die postoperative Immunfunktion auszuüben. Die klinischen und immunologischen Vorteile der Patienten im Rahmen der Fast Track Chirurgie rechtfertigen die Überprüfung weiterer Indikationsgebiete für die multimodale Rehabilitation.