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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Definitive Ausschaltung von Poplitealaneurysmen über einen dorsalen Zugang (Trickey) im Vergleich zum supra- und infragenualen medialen Zugang

Meeting Abstract

  • corresponding author O.E. Teebken - Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover
  • A.M. Pichlmaier - Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover
  • F. Mikley - Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover
  • A. Haverich - Klinik für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3493

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2005/05dgch178.shtml

Published: June 15, 2005

© 2005 Teebken et al.
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Text

Einleitung

Die klassische Methode zur Ausschaltung von Aneurysmen der A. poplitea (PAA) beeinhaltet die proximale und distale Ligatur der Arterie und die Anlage eines Bypass über eine supra- und infragenuale Inzision. Wir postulierten, dass die Implantation eines Interpositionsgrafts über einen einzigen dorsalen Zugang (Trickey) durch die Fossa poplitea zu besseren Ergebnissen führt als die klassische Methode.

Material und Methoden

An 50 Patienten wurden im Zeitraum von 1990 bis 2003 insgesamt 59 primäre Rekonstruktionen wegen eines PAA durchgeführt, davon 29 über den medialen, 29 über den dorsalen und eine über einen kombinierten Zugang. Über einen S-förmigen Zugang im Bereich der Fossa poplitea wurde das PAA ähnlich der Technik bei der Ausschaltung von aortalen Aneurysmen inzidiert. Nach Debridement oder Exzision, welche einerseits die Drucksymptome aber auch die Möglichkeit einer Ruptur beseitigte, wurden alle Äste unter direkter Sicht ligiert oder mit Clips versorgt, bevor ein popliteo-poplitealer I-III-Bypass angelegt wurde.

Ergebnisse

Vor der Erstoperation hatten 27,1% der Patienten Ruheschmerz, 8,5% waren im Stadium Fontaine IV, und 44,1% im Stadium II b. Als Bypassmaterial diente autologe Vene (84,7%), ePTFE (8,5%), Dacron (3,4%), ePTFE+Vene (1,7%) und ein humaner Allograft (1,7%). Bei einem zunächst über einen dorsalen Zugang operierten Patienten zeigte sich die A. poplitea veschlossen, so dass eine zweite mediale Inzision zur Freilegung des Truncus tibiofibularis notwendig wurde (von der Auswertung ausgenommen). Postoperativ erhielten 59,3% der Patienten Thrombozytenaggregationshemmer und 40,7% eine Antikoagulationsbehandlung. Alle 59 Extremitäten wurden nachuntersucht (mittlere Nachbeobachtungszeit 47 ± 44 Monate). Betreffend Durchgängigkeit, Stenosen (>50%), Aneurysmabildung und Spätrupturen fanden sich keine signifikanten Unterschiede, lediglich eine Tendenz zu mehr offenen Grafts bei den dorsalen Inzisionen (Pearson's Chi Quadrat-Test, p=0.056). Alle drei Majoramputationen wurden in der Gruppe mit medialen Inzisionen durchgeführt (p<0.05). [Tab. 1]

Schlussfolgerung

Der dorsale Zugang führte nicht zu einer signifikant höheren Offenheitsrate, weniger Stenosen und weniger Verschlüssen als die mediale Inzision bei der chirurgischen Therapie von Poplitealaneurysmen. Im Hinblick auf die Amputationsrate muss der dorsale Zugang jedoch als geeignete und überlegene Alternative genannt werden.