gms | German Medical Science

122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Rekonstruktion von Weichgewebsschäden durch Präadipozyten – in vitro und in vivo Aspekte

Meeting Abstract

  • corresponding author K. Hemmrich - Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Universitätsklinikum Aachen
  • M. Meersch - Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Universitätsklinikum Aachen
  • S. Haydarlioglu - Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Universitätsklinikum Aachen
  • D. von Heimburg - Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Universitätsklinikum Aachen
  • N. Pallua - Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Universitätsklinikum Aachen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3682

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2005/05dgch166.shtml

Published: June 15, 2005

© 2005 Hemmrich et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung

Ausgedehnte Weichteilgewebsdefekte, wie sie nach ausgedehnten Verbrennungen oder Tumorresektionen auftreten, sind eine Herausforderung für die Plastische und rekonstruktive Chirurgie. Die klinische Notwendigkeit, für derartige Defekte eine adäquate Lösung dem Patienten anbieten zu können, steht außer Frage. Da die autologe Transplantation von reifem Fettgewebe keine stabilen, erfolgsversprechenden Resultate verspricht, konzentrieren wir uns in der Plastischen Chirurgie in Aachen auf die Verwendung von Vorläuferzellen des Fettgewebes, sog. Präadipozyten, deren stammzellartiger Charakter für diverse Gewebszüchtungsmodelle schon erfolgsversprechende Resultate gezeigt hat. Aktuelle Probleme im Bereich der Präadipozytenforschung betreffen die Zellkultur einerseits und die Optimierung und Evaluierung von in vivo-Modellen andererseits. Vorläuferzellen höherer Passage verlieren durch eine in vitro Kultivierung ihre Differenzierungspotenz, da die Präsenz von Wachstumsfaktoren im zugegebenen fetalen Kälberserum (FCS) zwar proliferationsfördernde, aber gleichzeitig auch differenzierungshemmende Wirkungen entfaltet. Ein weiteres Problem ist die Evaluierung von autologen in vivo-Modellen. Hier steht bisher keine etablierte Methode zur Verfügung, da immunhistochemische Verfahren nicht verwendet werden können.

Material und Methoden

In Aachen werden Präadipozyten aus humanem subkutanen Fettgewebe von Abdominoplastiken und Brustverkleinerungen isoliert und in optimierten Kulturmedien kultiviert. Dabei wurden verschiedene Methoden wie z. B. die Verwendung von autologem Serum oder die Zugabe von differenzierungsfördernden Signalmolekülen wie Stickstoffmonoxid bereits auf ihre Wirkung hin untersucht. In in vivo-Studien wurde die Implantation von Präadipozyten in Nacktmäuse, Ratten und Schweine untersucht.

Ergebnisse

Die Resultate unserer Arbeitsgruppe zeigen, daß sich die Differenzierung von Präadipozyten durch gezielte Verwendung von autologem Serum und verschiedenen Signalmolekülen optimieren läßt. In der in vivo-Züchtung von Fettgewebe konnten wir nachweisen, daß eine Prädifferenzierung der Vorläuferzellen vor Implantation deutlich bessere Ergebnisse hervorbringt als eine direkte Zellimplantation ohne Differenzierungsanstoß. Außerdem gelang uns die Markierung humaner Präadipozyten für Fettgewebszüchtungsmodelle, so daß wir nun eine adäquate Evaluierungsmethode für ein potentielles autologes in vivo-Modell präsentieren können.

Schlussfolgerung

Die bisher erreichten Ergebnisse ermutigen dazu, in der Zellkultur erzielte Resultate nun in ein autologes in vivo-Modell zu implementieren und zu überprüfen.