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Stellenwert organerhaltener Operationstechniken bei traumatischer Milzruptur
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Published: | October 7, 2004 |
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Einleitung
Zunehmende Kenntnisse über die immunologischen Funktionen der Milz haben den Organerhalt nach traumatischer Läsion von Bedeutung werden lassen.
Material und Methoden
Über einen Zeitraum von 13 Jahren wurden in der chirurgischen Universitätsklinik Lübeck 189 Patienten mit einer nachgewiesenen stumpfen Milzruptur unterschiedlicher Schweregrade operativ behandelt. Ein milzerhaltenes Vorgehen (Thermokoagulation, Naht, Klebung, Netzimplantation, partielle Milzresektion und Kombinationstechniken) wurde über den gesamten Zeitraum bei 66 Patienten (35%, Gruppe 1) gewählt. 3 Patienten wurden dabei laparoskopisch versorgt. 123 Patienten entsprechend 65 % (Gruppe 2) mussten primär splenektomiert werden.
Ergebnisse
Bei 4 Patienten der Gruppe 1 war eine Revisionsoperation erforderlich (2 x Reklebung, 2 x Splenektomie). Darüber hinaus gab es keine eingriffsspezifischen Komplikationen, während 3 Patienten der Gruppe 2 eine passagere Pankreasfistel entwickelten. Der Anteil milzerhaltener Eingriffe nahm über den Untersuchungszeitraum stetig zu und liegt im aktuellen Kalenderjahr bei 60%.
Schlussfolgerung
Unter Berücksichtigung der chirurgischen Segmentanatomie der Milz und Ausnutzung der im Vortrag ausführlich dargestellten operativ-technischen Möglichkeiten, ist auch bei höhergradigen Milzrupturen ein organerhaltenes Vorgehen mit hoher Erfolgsrate möglich. Kleinere Läsionen können bei Kreislaufstabilität und günstiger Lokalisation auch laparoskopisch versorgbar sein. Die Splenektomie sollte kompletten Organzertrümmerungen bzw. Situationen mit Kreislaufinstabilität bei lebensbedrohlichen Begleitverletzungen vorbehalten bleiben.