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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Aktuelles zum Stand der autologen Brustrekonstruktion mit Perforator (DIEP-/S-GAP)- und dem SIEA-Lappen i. Vgl. zur brusterhaltenden Therapie-Aachener Schema der autologen Brustrekonstruktion

Vortrag

  • presenting/speaker Andreas Heitland - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Aachen, Deutschland
  • D. Ullrich - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Aachen, Deutschland
  • M. Marcowicz - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Aachen, Deutschland
  • N. Pallua - Universitätsklinikum Aachen, Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie, Aachen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch0523

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Published: October 7, 2004

© 2004 Heitland et al.
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Text

Einleitung

Im Zehn-Jahres-Überblick der rekonstruktiven Therapie bei Mammakarzinom zeigt sich in Europa i.Vgl. zu den USA ein unterschiedlicher Trend. Sind vor zehn Jahren in Europa und den USA ca. 50% der Mammakarzinom-Patientinnen brusterhaltend und 50% abladiert worden, so hat sich dieses Verhältnis besonders in Europa zugunsten der brusterhaltenden Therapie mit 70% zur ablativen Therapie mit 30% verschoben. Besonders in den USA wird die Indikation zur brusterhaltenden Therapie zurückhaltender als in Europa gestellt. Die autologe Brustrekonstruktion beim Mammakarzinom hat dennoch bei dieser Entwicklung einer zunehmenden brusterhaltenden Therapie einen wichtigen Stellenwert. Wir präsentieren unser Aachener Schema der autologen Brustrekonstruktion mit freien Perforatorlappen (DIEP-/S-GAP-Flaps) und dem SIEA-(Superficial Inferior Epigastric Artery)-Flap unter Berücksichtigung des minimalsten Hebedefekts.

Material und Methoden

Im Zeitraum von 2001- 2003 wurden 33 Patientinnen mit uni- und bilateralen freien Deep inferior epigastric artery Perforatorlappen (DIEP) und Superior gluteal artery Perforatorlappen (S-GAP) behandelt. Alle freien Lappentransplantate wurden an die A./V.thoracica internae angeschlossen und das dabei gewonnene 3. Rippenköpfchen als Knorpeltransplantat subkutan gelagert. Nach 3 Monaten erfolgte die Rekonstruktion des Mammillen-Areola-Komplexes mit einem arrow-flap, Vollhautransplantat, sowie dem Knorpel-Retransplantat zur Mammillenaugmentation. Ebenso wurde b.B. die Gegenseite reduziert, bzw. die rekonstruierte Brust feinkontouriert.

Ergebnisse

Bis auf einen kompletten Lappenverlust überlebten alle Transplantate. 2 entwickelten eine laterale Lappenteilnekrose, die mit Interkostallappen sekundär rekonstruiert wurde. 1 Hämatom und 5 abdominelle Wunddehiszenzen wurden während der zweizeitigen Nippelrekonstruktion korrigiert.

Schlussfolgerung

Unser Schema der Brustrekonstruktion berücksichtigt den minimalsten Hebedefekt in absteigender Reihenfolge: SIEA-Lappen, DIEP-Lappen, S-GAP-Lappen, Latissimus Dorsi Lappen. Der SIEA-Lappen erfordert nicht die Eröffnung der vorderen Rektusscheide, der DIEP-Lappen schont die Rektusmuskulatur durch die Präparation des Perforatorgefäßes durch die Muskulatur hindurch zu den epigastrischen Gefäßen, der S-GAP-Lappen ermöglicht einen Einsatz des glutealen Haut-Fettgewebes unter Schonung der Muskulatur und der traditionelle Latissimus dorsi-Lappen stellt die Backup-Indikation bei zu hohem mikrochirurgischem Risiko dar. Die Rekonstruktion mit freien Perforatorlappen bietet den bekannten Vorteil eines minimalen Hebedefekts mit nahezu ausgeschlossenem Risiko einer Hernienbildung oder Schwächung der Bauchwand. Wir empfehlen die Perforatorlappen und, bei vorhandener Anlage der superfiziellen Gefäße, den SIEA-Lappen als die autologe Brustrekonstruktion der Wahl mit dem geringsten Hebedefekt.