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Synergistische therapeutische Effekte von bFGF und VEGF165 nach Transplantation isogener adenoviral transfizierter Fibroblasten im ischämischen Lappenmodell der Ratte
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Published: | October 7, 2004 |
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Einleitung
Aus in vitro-Studien ist bekannt, dass bFGF und VEGF165 die Bildung von neuen Blutgefäßen durch eine Stabilisierung der Gefäßwand positiv beeinflussen können. In anderen Versuchen unserer Arbeitsgruppe wurde bereits gezeigt, dass a) nach adenoviraler Tranfektion isogener Fibroblasten innerhalb von 7 Tagen ein Silencing der exprimierten genetischen Information erfolgt und b) durch temporäre Expression von VEGF165 allein im Zielgewebe eine therapeutisch effektive Neubildung von Blutgefäßen innerhalb von 14 Tagen vor Ischämiebeginn nicht erreicht werden kann. In dieser Studie sollte erstmals der synergistische therapeutische Effekt von bFGF und VEGF165 in einem vergleichbaren ischämischen Lappenmodell der Ratte untersucht werden.
Material und Methoden
10 Mio. isogene Rattenfibroblasten/Tier wurden adenoviral transfiziert (je 50 % bFGF und 50 % VEGF165) und in einem McFarlane Lappenmodell (2 x 8 cm) der Ratte im Lappengewebe und im Bereich des angrenzenden Wundrandes zu verschiedenen Zeitpunkten gleichmäßig implantiert. Insgesamt wurden 12 Gruppen mit jeweils 10 Tieren gebildet. Setting I: Implantation bFGF und VEGF165-modifizierter Zellen zum Zeitpunkt der Lappenhebung (Gruppe 1); zeitgleiche Implantation GFP-modifizierter Zellen (Gruppe 2); zeitgleiche Implantation nicht-modifizierter Zellen (Gruppe 3); zeitgleiche Injektion von Kontrollmedium (Gruppe 4); Setting II: paralleles Vorgehen 1 Woche vor Lappenhebung (Gruppen 5-8); Setting III: paralleles Vorgehen 2 Wochen vor Lappenhebung (Gruppen 9-12). 7 Tage nach Ischämiebeginn wurden die Tiere euthanasiert und die Lappen klinisch planimetrisch nach ihren vitalen Lappenanteilen sowie mikroangiographisch und histologisch ausgewertet.
Ergebnisse
In Setting I ließen sich keine therapeutisch signifikanten Verbesserungen der Lappenvitalität nach ischämischem Insult erreichen. Hingegen waren in Gruppe 5 (Setting II) signifikante (P ≤ 0,05) Verbesserungen der Lappenvitalität sowohl klinisch planimetrisch, als auch für die semiquantitative Bestimmung der Kapillardichte und die quantitative mikroangiographische Auszählung der Blutgefäße im Zielgewebe zu erkennen. In Gruppe 9 (Setting III) waren weitere Verbesserungen der genannten Parameter messbar (P ≤ 0,001).
Schlussfolgerung
Durch die kombinierte Expression von bFGf und VEGF165 läßt sich eine Optimierung therapeutischer angiogenetischer Effekte im Zielgewebe erreichen. Diese Effekte gehen zeitlich über das entsprechende Genexpressionsmaximum hinaus und sind als indirekte Hinweise für ein Synergismus von bFGf und VEGF165 zur stabilen Angiogeneseinduktion in vivo zu werten.