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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Neoadjuvante Radio/Chemotherapie beim Ösophaguscarcinom: Einfluß der p53-Proteinexpression auf den histomorphologischen Response

Vortrag

  • presenting/speaker Ralf Metzger - Klinik und Poliklinik für Visceral- und Gefässchirurgie der Universität zu Köln
  • U. Warnecke-Eberz - Klinik und Poliklinik für Visceral- und Gefässchirurgie der Universität zu Köln
  • J. Brabender - Klinik und Poliklinik für Visceral- und Gefässchirurgie der Universität zu Köln
  • S.E. Baldus - Institut für Pathologie der Universität zu Köln
  • A.H. Hölscher - Klinik und Poliklinik für Visceral- und Gefässchirurgie der Universität zu Köln
  • P.M. Schneider - Klinik und Poliklinik für Visceral- und Gefässchirurgie der Universität zu Köln

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch1204

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Published: October 7, 2004

© 2004 Metzger et al.
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Text

Einleitung

Das p53 Tumor-Suppressorgen ist ein zentraler Regulator der Zellproliferation und Apoptose und damit ein potentieller Kandidat für die erworbene oder intrinsische Resistenz gegenüber Chemo- und /oder Strahlentherapie. In retrospektiven Analysen wurden unterschiedliche Ergebisse hinsichtlich des prädiktiven Potentials auf neoadjuvante Therapien bei unterschiedlichen soliden Tumoren berichtet. Ziel der laufenden prospektiven Studie ist die Evaluation des prädiktiven Potentials der p53 Protein-Expression hinsichtlich dem objektiven histomorhologischen Responseverhalten nach neoadjuvanter Radio/Chemotherapie beim Ösophaguscarcinom.

Material und Methoden

41 Ptn. (31 m, 10 w; medianes Alter 60 Jahre) mit lokal-fortgeschrittenem Ösophaguscarcinom (cT3,Nx,M0) erhielten eine neoadjuvante Radio/Chemotherapie (cis-Platin, 5-FU, 36 Gy). 38/41 Ptn. wurden reseziert (transthorakale en bloc Ösophagektomie) und 3/41 Ptn. hatten eine systemische Tumorprogression. Die Probenentnahme erfolgte endoskopisch (Tumor/normales Ösophagusepithel) vor Einleitung der neoadjuvanten Therapie. Die immunhistochemische Analyse der p53 Expression erfolgte mittels modifizierter `Catalysed Reporter Deposition` (CARD) Technik (ImmunoMax) mit einem monoklonalen p53 Antikörper (BioGenex). Die Anzahl der positiven Kerne der Tumorzellen in Prozent diente als Scoring-System. Tumoren mit >20% positiven Kernen wurden als p53 überexprimierend definiert. Am Resektat (n=38) erfolgte eine quantitative histomorphologische Evaluation der Regression: Grad I: minimaler Response / no change (<50% Regression), Grad II: partieller Response mit 10-50% vitalem Resttumor, Grad III: near complete response mit <10% vitalem Resttumor, sowie Grad IV mit histomorphologisch kompletter Remission (pCR).

Ergebnisse

22/41 (53,7%) Tumoren wiesen vor neoadjuvanter Therapie eine Expression von p53 von <5-20% der Zellkerne auf und 19/41 (46.3%) zeigten eine p53 Überexpression (>20% der Kerne). Es gab keine signifikante Korrelation der p53 Expression mit dem histomorphologischen Regressionsgrad (p = 0,14, Spearman Korrelation). Auch unter Anwendung der maximalen Chi-Quadrat Methode nach Miller und Sigmund konnte kein signifikanter cut-off zwischen unterschiedlichen p53 Expressionen (<5-100%) und dem histomorphologischen Response identifiziert werden.

Schlussfolgerung

Unsere prospektive Studie zeigt keinen Einfluss der p53 Protein-Expression auf den objektiven histomorphologischen Response nach neoadjuvanter Radio/Chemotherapie beim lokal-fortgeschrittenen Ösophaguscarcinom. Wir schliessen daraus, dass die p53 Protein-Expression nicht als prädiktiver Marker für den Response auf eine neoadjuvante Radio/Chemotherapie entsprechend unserem Studienprotokoll geeignet ist.