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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Sollten Weichgewebssarkome angesichts der hohen Rezidivrate nach Primäroperationen nur in spezialisierten Institutionen therapiert werden ?

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  • presenting/speaker Andreas Schmidt-Matthiesen - Klinik für Allgemein- und Gefäßchirurgie, Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch1116

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2004/04dgch523.shtml

Published: October 7, 2004

© 2004 Schmidt-Matthiesen.
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Text

Einleitung

Der Umgang mit der relativ seltenen und sehr heterogenen Gruppe der Weichgewebssarkome erfordert eine interdisziplinäre Kooperation und persönliche Erfahrung mit diesen Tumoren bei allen Beteiligten. Die Häufigkeit der Lokalrezidive läßt vermuten , daß die Primärtherapie nicht selten unzureichend ist. Um diese These zu überprüfen, wurden zur Nachresektion oder mit Rezidiven zugewiesene Patienten hinsichtlich der Primärtherapie untersucht.

Material und Methoden

Sechsundvierzig konsekutive zur Nachresektion nach Primärtherapie oder mit Lokalrezidiven zugewiesene Patienten wurden untersucht. Gefahndet wurde protokollgemäß nach Hinweisen auf unzureichende Primärtherapien wie fehlende histologische Untersuchung, fragmentiert zum Pathologen eingesandter Tumor, Hinweise auf R1/2 Situation im Pathologiebefund, Tumoreröffnungen, Hinweise auf präparatorischen Kontakt mit dem Tumor, bei oberflächlichen Tumoren unzureichende Schnittlänge, ausgebliebene adjuvante Therapie bei chirurgisch nur unzureichend erzielbarer Radikalität, gutartige Primärhistologie bei Rezidivtumor usw..

Ergebnisse

Von den 46 Patienten zeigten sich bei 41 Hinweise auf primär inadäquate Therapie. Sieben der Patienten wurden den internistischen Onkologen bzw. Strahlentherapeuten von extern zugewiesen und an die Chirurgie weitergeleitet, 33 Patienten erschienen mit Lokalrezidiv, 1 Patient mit exulzeriertem, nur lokal palliativ therapiertem Primärtumor. Bei 4 Pat. mit epifaszialem Rezidiv war primär keine histologische Aufarbeitung erfolgt, bei sieben Rezidiven primär ein gutartiger Tumor diagnostiziert worden. Bei 2 Rezidiven war primär keine bzw. eine unzureichende Radio- bzw. Chemotherapie erfolgt. Die verbleibenden Rezidive boten unzureichende chirurgische Techniken beim Primäreingriff.

Schlussfolgerung

Die Primärtherapie zugewiesener Rezidivsarkome erwies sich in hohem Maße als unzureichend. Dies betraf alle involvierten Fachdisziplinen. Es bedarf erheblicher Bemühungen, um den Wissenstand primär behandelnder Ärzte zu verbessern und eine Zuweisung dieser Patienten an erfahrende Institutionen direkt im Anschluß an die Diagnosestellung zu induzieren. Dies solltte dazu beitragen, die Rezidivhäufigkeit zu senken.