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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Laserablation von Lungenmetastasen bei funktionell inoperablen Patienten: erste Ergebnisse

Vortrag

  • presenting/speaker Albrecht Stier - Chirurgische Klinik der Ernst- Moritz- Arndt- Universität Greifswald
  • C. Weigel - Institut für Radiologie der Ernst- Moritz- Arndt- Universität Greifswald
  • C.D. Heidecke - Chirurgische Klinik der Ernst- Moritz- Arndt- Universität Greifswald
  • N. Hosten - Institut für Radiologie der Ernst- Moritz- Arndt- Universität Greifswald

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch1479

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Published: October 7, 2004

© 2004 Stier et al.
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Text

Einleitung

Manche Patienten, die im weiteren Verlauf einer Karzinomerkrankung solitäre oder bilaterale Lungenmetastasen entwickeln, sind aufgrund einer kardiopulmonalen Funktionseinschränkung funktionell inoperabel. Diese können durch abladierende Verfahren minimal invasiv behandelt werden. In einer ersten Phase wurde die Verträglichkeit und Wirksamkeit einer lokalen Lasertherapie bei Lungemetastasen untersucht.

Material und Methoden

Bei 18 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 69,7 Jahren wurden insgesamt 25 Lungemetastasen mit einem TIP- Laserapplikator regional behandelt. Primärtumoren waren in 6 Fällen kolorektale Carcinome, 3 Melanome, 3 HNO- Tumoren , 2 Mamakarzinome und 4 sonstige. Die Größe der Metastasen variierte von 6 bis 58 mm bei einer durchschnittlichen Größe von 21mm. Bei 2 Patienten war die Lasertherapie technisch nicht erfolgreich. 16 verbliebenen Patienten mit insgesamt 23 Metastasen wurden in einem Beobachtungszeitraum von minimal 2 bis maximal 23 Monaten, im Median 4 Monate durch eine Computertomographie nachuntersucht.

Ergebnisse

Die laserinduzierten Effekte im Lungenparenchym wurden CT- morpholgisch hinsichtlich Größenveränderung und Kontrastmittelaufnahme ausgewertet. Bei 12 Patienten wurde die Ablation als erfolgreich eingestuft, da entweder eine Volumenreduktion der Metastase, eine milchglasartige Trübung des sonst normalen Lungengewebes ( Narbe ) oder die Ausbildung einer Höhle ( Nekrose ) beobachtet werden konnte. Insgesamt 4 Metastasen blieben über den Beobachtungszeitraum größenkonstant. Bei 3 Metastasen wurde noch eine Kontrastmittelaufnahme in die Metastase als Hinweis auf eine partielle Nekrose gesehen. Bei 3 Patienten wurde eine Nekrose der Metastase erst nach Abschluß einer 2., bei einem Patienten erst nach einer 3. Laserbehandlung erzielt. Als Komplikation trat bei 2 Patienten ein drainagebedürftiger Pneumothorax, bei 1 Patienten eine Parenchymeinblutung auf.

Schlussfolgerung

Bei 2 Drittel der Patienten mit Lungenmetastasen wurde bereits durch einmalige Laserapplikation eine Volumenreduktion bis hin zu einer Nekrose erreicht. Partielle Nekrosen konnten durch erneute Behandlung erfolgreich abladiert werden. Schwerwiegende Komplikationen traten nicht auf. Bei funktionell inoperablen Patienten entwickelt sich zumindest hinsichtlich ihrer Praktikabilität eine komplikationsarme Alternative.