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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Ist das thorakoskopische Vorgehen bei Lungenmetastasen gerechtfertigt?

Vortrag

  • presenting/speaker Beate Rau - Charite, Campus Berlin Buch, Robert-Rössle Klinik im Heliosklinikum Berlin, Berlin, Deutschland
  • S. Bayraktar - Charite, Campus Berlin Buch, Robert-Rössle Klinik im Heliosklinikum Berlin, Berlin, Deutschland
  • H. Albrecht - Charite, Campus Berlin Buch, Robert-Rössle Klinik im Heliosklinikum Berlin, Berlin, Deutschland
  • J. Jakob - Charite, Campus Berlin Buch, Robert-Rössle Klinik im Heliosklinikum Berlin, Berlin, Deutschland
  • C. Rosenberg - Charite, Campus Berlin Buch, Robert-Rössle Klinik im Heliosklinikum Berlin, Berlin, Deutschland
  • D. Paralikoudi - Charite, Campus Berlin Buch, Robert-Rössle Klinik im Heliosklinikum Berlin, Berlin, Deutschland
  • P.M. Schlag - Charite, Campus Berlin Buch, Robert-Rössle Klinik im Heliosklinikum Berlin, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch0959

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2004/04dgch471.shtml

Published: October 7, 2004

© 2004 Rau et al.
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Text

Einleitung

Nach wie vor ist die thorakoskopische Resektion mit kurativer Intention auch bei ausgewählten Patienten mit Lungenmetastasen epithelialer (EP) bzw. nicht epithelialer (NEP) Primärtumore umstritten. Ziel dieser Arbeit ist es, anhand unseres Krankengutes die Wertigkeit der Thorakoskopie in kurativer Intention zu beleuchten.

Material und Methoden

Von 8/93 bis 5/03 wurden 136 Patienten wegen maximal 3 Lungenmetastasen epithelialer (EP) n=46 (34%) und nicht epithelialer (NEP) n=90 (66%) Primärtumore operativ behandelt. Als Operationszugang wurde bei 59 Patienten (43%) eine Thorakotomie, bei 10 Patienten (7%) eine Sternotomie und bei 67 Patienten (50%) eine Thorakoskopie gewählt. Die mediane Nachbeobachtungszeit beträgt 17,6 Monate (Bereich 1 - 211 Monate). Die 5 Jahresüberlebensrate (ÜLR) wurde nach Kaplan Meier berechnet.

Ergebnisse

Die Gesamtüberlebensrate (ÜLR) aller EP-Lungenmetastasen betrug 43 % und die der NEP-Lungenmetastasen 23%. Eine prä- oder postoperative Chemotherapie wurde bei 45 Patienten (33%) durchgeführt. Bei NEP-Lungenmetastasen wurde durch eine zusätzliche Chemotherapie keine wesentliche Verbesserung der Gesamtüberlebensrate erzielt (5 Jh-ÜLR nach präoperativer Chemotherapie: 31%; nach alleinige Metastasenresektion: 22%). Bei EP-Lungenmetastasen erzielte eine zusätzliche Chemotherapie günstigere Langzeitergebnisse (5 Jh-ÜLR nach präoperativer Chemotherapie: 54%; nach postoperativer Chemotherapie: 67%; alleinige Metastasenresektion: 36%). Die Wahl des operativen Zuganges (Thorakotomie, Sternotomie oder Thorakoskopie) hatte keinen Einfluss auf die ÜLR weder auf das gesamt Krankengut noch in der Subgruppenanalyse EP bzw. NEP-Lungenmetastasen.

Schlussfolgerung

Bei ausgewähltem Krankengut mit Lungenmetastasen epithelialer bzw. nicht epithelialer Primärtumore hat die Wahl des operativen Zuganges keinen Einfluss auf die Prognose der Patienten. Der zusätzliche Einsatz einer Chemotherapie im Behandlungskonzept epithelialer Lungenmetastasen scheint die Prognose hingegen günstig zu beeinflussen.