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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Prädiktion der Response von Rektumkarzinomen auf eine neoadjuvante Radiochemotherapie durch Genexpressionsanalysen

Vortrag

  • presenting/speaker B. Michael Ghadimi - Klinik für Allgemeinchirurgie, Universitätsklinikum Göttingen, Deutschland
  • M. Grade - Klinik für Allgemeinchirurgie, Universitätsklinikum Göttingen, Deutschland; Center for Cancer Research, National Cancer Institute, National Institutes of Health, Bethesda, U.S.A.
  • R. Simon - Biometrics Research Branch, National Cancer Institute, National Institutes of Health, Bethesda, U.S.A.
  • T. Liersch - Klinik für Allgemeinchirurgie, Universitätsklinikum Göttingen, Deutschland
  • C. Langer - Klinik für Allgemeinchirurgie, Universitätsklinikum Göttingen, Deutschland
  • T. Ried - Center for Cancer Research, National Cancer Institute, National Institutes of Health, Bethesda, U.S.A.
  • H. Becker - Klinik für Allgemeinchirurgie, Universitätsklinikum Göttingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch0667

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Published: October 7, 2004

© 2004 Ghadimi et al.
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Text

Einleitung

Adenokarzinome des Rektum zählen zu den häufigsten malignen Tumoren der westlichen Welt. Heutzutage wird zunehmend die neoadjuvante Radiochemotherapie bei den lokal fortgeschrittenen Tumoren vor der Chirurgie eingesetzt. Allerdings reicht das Spektrum des Ansprechens auf neoadjuvante Therapien von kompletter Response bis zur kompletten Resistenz. Prätherapeutische Marker besäßen daher große klinische Relevanz, um Patienten in Gruppen von Respondern oder Non-Respondern auf eine neoadjuvante Radiochemotherapie klassifizieren zu können.

Material und Methoden

Prätherapeutische Biopsien von 23 lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinomen (determiniert mittels rektaler Endosonographie als uT3 oder uT4) wurden mit Hilfe von cDNA-Microarrays auf Genexpressionsmuster untersucht. Alle Patienten waren Teilnehmer einer prospektiv randomisierten Phase III-Studie (CAO/ARO/AIO-94) und wurden aus dem neoadjuvanten (5-FU-basierten Radiochemotherapie-) Arm rekrutiert. Mittels statistischer Analysen wurde nach Genen gesucht, deren prätherapeutische Expressionsmuster das Ansprechen auf eine neoadjuvante Radiochemotherapie vorhersagen könnten (class comparison und class prediction analysis).

Ergebnisse

Die statistischen Analysen zeigten, dass Responder und Non-Responder signifikant unterschiedliche Expressionsmuster von 54 Genen aufwiesen. Diese Expressionsunterschiede erlaubten eine Vorhersage der Therapie-Response, gemessen als T-Level Down-sizing nach neoadjuvanter Radiochemotherapie, für 83% der Patienten (p=0,03). Die Sensitivität und Spezifität betrug 89% bzw. 79% mit einem positiven prädiktiven Wert von 73% und einem negativen prädiktiven Wert von 92%.

Schlussfolgerung

Diese Ergebnisse zeigen, dass die prätherapeutische Bestimmung der Genexpressionsprofile eine Stratifikation der Patienten in Responder und Non-Responder für eine neoadjuvante Radiochemotherapie zulässt. Insbesondere Non-Responder könnten dann alternativen Strategien oder einer direkten chirurgischen Therapie zugeführt werden.