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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Möglichkeiten und Grenzen der minimal-invasiven Chirurgie bei Thymustumoren

Vortrag

  • presenting/speaker Jens Carsten Rückert - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Universitätsmedizin Charité Berlin, Berlin, Deutschland
  • H. K. Sobel - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Universitätsmedizin Charité Berlin, Berlin, Deutschland
  • P. Rogalla - Institut für Radiologie, Universitätsmedizin Charité Berlin, Berlin, Deutschland
  • H. Badakhshi - Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, Universitätsmedizin Charité Berlin, Berlin, Deutschland
  • C. A. Jacobi - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Universitätsmedizin Charité Berlin, Berlin, Deutschland
  • J. Gregor - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Universitätsmedizin Charité Berlin, Berlin, Deutschland
  • R. I. Rückert - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Universitätsmedizin Charité Berlin, Berlin, Deutschland
  • U. Borchert - Intuitive Surgical, Saint-Germain an Laye, France
  • J. M. Müller - Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Universitätsmedizin Charité Berlin, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch1425

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2004/04dgch405.shtml

Published: October 7, 2004

© 2004 Rückert et al.
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Outline

Text

Einleitung

Tumoren des Thymus (TTm) stellen eine absolute Indikation zur kompletten Thymektomie (Thx) dar. Seit Blalock (1941) wurde dafür stets eine mediane Sternotomie (sThx) gefordert. Seit 1971 (Kark, Kirschner) wurde mit der transzervikalen Thx (cThx) eine minimal-invasive Technik für ausgewählte TTm verwendet. Neben der unbestrittenen diagnostischen Rolle der operativen Thorakoskopie ist die Entwicklung der thorakoskopischen Thymektomie (tThx), die auch robotergestützt (rtThx) durchgeführt wird, für die kurative Therapie von TTm von Bedeutung. Bei zunehmenden Berichten über die tThx oder auch die rtThx bei TTm müssen die Möglichkeiten und Selektionskriterien dieser Technik noch definiert werden.

Material und Methoden

Die technische Durchführbarkeit der tThx und der rtThx wurden in einer prospektiven klinischen Pilotstudie erfaßt. Konsekutiv wurde bei 12 von 132 Patienten im Zeitraum von 1/1994 bis 9/2003 eine tThx oder rtThx wegen TTm angewendet. Es wurden Konversionsrate, Radikalität, Histologie, Komplikationen, perioperative Morbidität, Rezidivhäufigkeit und Rekonvaleszenz untersucht.

Ergebnisse

Das mittlere Alter der 12 Patienten (6 w, 6 m) lag bei 53+/-13 Jahren. Kurativ wurden 9 Patienten ohne Konversion behandelt (6 tThx, 3 rtTHx). Histologisch lagen 8 Thymome (WHO AB-3, B1-2, B2-1, B3-2) und eine ektope Nebenschilddrüse vor. Das Masaoka-Stadium I war in 5 Fällen, II in 3 Fällen vorhanden. Die mittlere Größe der Thymome betrug 3,6+/-2,1 cm. Technisch bedingt war bei 2 Thymomen (5 cm ,12 cm) eine Konversion zur sThx erforderlich. In einem Fall war die tThx in Kombination mit sThx zur kurativen Therapie eines B2 Masaoka IVa-Thymoms erfolgreich. Bei den kurativen Thx sind ohne Komplikationen bisher (Follow up 42+/-41 Monate) keine Rezidive aufgetreten.

Schlussfolgerung

Nach klinischer und radiologischer Selektion von Thymomen ist eine adäquate operative Therapie durch tThx oder rtThx möglich. Zur Exploration und auch Assistenz bei erweiterten Verfahren der sThx oder cThx bei TTm ist die thorakoskopische Technik ebenfalls zu empfehlen. Neben der höheren Lebensqualität für die Patienten kann die stets komplexe interdisziplinäre Behandlung dadurch effektiver gestaltet werden.