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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Timing und Target der temporären Genexpression von VEGF165 im ischämischen Lappenmodell der Ratte

Vortrag

  • presenting/speaker Alexandra Maichle - Plastische und Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte; Universitätsklinikum Schleswig-Holstein/Campus Lübeck, Deutschland
  • C. Niedworok - Plastische und Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte; Universitätsklinikum Schleswig-Holstein/Campus Lübeck, Deutschland
  • T. Spanholtz - Plastische und Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte; Universitätsklinikum Schleswig-Holstein/Campus Lübeck, Deutschland
  • W. Lindenmaier - Gesellschaft für Biotechnologische Forschung (GBF)/Braunschweig, Deutschland
  • S. Krüger - Institut für Pathologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein/Campus Lübeck, Deutschland
  • B. Stöckelhuber - Institut für Radiologie, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein/Campus Lübeck, Deutschland
  • P. Mailänder - Plastische und Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte; Universitätsklinikum Schleswig-Holstein/Campus Lübeck, Deutschland
  • H.G. Machens - Plastische und Handchirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte; Universitätsklinikum Schleswig-Holstein/Campus Lübeck, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch0503

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Published: October 7, 2004

© 2004 Maichle et al.
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Outline

Text

Einleitung

In früheren Versuchen zur Angiogeneseinduktion konnten wir zeigen, dass adenoviral transfizierte Fibroblasten VEGF165 temporär exprimieren und dass dessen angiogenetischen Effekte sich bei in vivo Langzeitversuchen ähnlich verhielten. In dieser Studie sollte untersucht werden, welche therapeutischen Effekte sich in einem ischämischen Lappenmodell erreichen lassen, wenn die modifizierten Zellen zum Zeitpunkt der Lappenhebung (Setting I), 1 Woche (Setting II) und 2 Wochen (Setting III) vor Lappenhebung in das Zielgewebe appliziert werden.

Material und Methoden

Isogene Rattenfibroblasten wurden adenoviral transfiziert und in einem McFarlane Lappenmodell (2 x 8 cm) der Ratte an unterschiedlichen Lokalisationen (Lappengewebe (A) und angrenzender Wundrand (B)) zu verschiedenen Zeitpunkten implantiert. Insgesamt wurden 15 Gruppen mit jeweils 10 Tieren und jeweils 5 Mio. implantierten Zellen/Implantationslokalisation gebildet. Setting I: Implantation VEGF165-modifizierter Zellen bei Lappenhebung in A (Gruppe 1); zeitgleiche Implantation in A und B (Gruppe 2); zeitgleiche Implantation GFP-modifizierter Zellen in A und B (Gruppe 3); zeitgleiche Implantation nicht-modifizierter Zellen in A und B (Gruppe 4); zeitgleiche Injektion von Kontrollmedium in A und B (Gruppe 5); Setting II: paralleles Vorgehen 1 Woche vor Lappenhebung (Gruppen 6-10); Setting III: paralleles Vorgehen 2 Wochen vor Lappenhebung (Gruppen 11-15). 7 Tage nach Ischämiebeginn wurden die Tiere euthanasiert und die Lappen klinisch planimetrisch nach ihren vitalen Lappenanteilen sowie mikroangiographisch und immunhistologisch ausgewertet.

Ergebnisse

Die einzigen signifikant besseren Überlebensraten von Lappengewebe zeigten sich in Gruppe 7 (Implantation VEGF165-modifizierter Zellen 1 Woche vor Lappenhebung in A und B). In allen anderen Gruppen unterschieden sich die Ergebnisse nicht signifikant voneinander. Dies galt sowohl für die planimetrisch bestimmten Lappenanteile als auch für die quantitative Bestimmung der Kapillardichte und die quantitative mikroangiographische Auszählung der Blutgefäße im Zielgewebe.

Schlussfolgerung

Unserem Modell zufolge vermag eine temporäre VEGF165 - Expression im Zielgewebe nur innerhalb einer Woche vor Ischämiebeginn eine therapeutisch relevante Angiogenese zu induzieren. Dabei ist es entscheidend, nicht nur das ischämische Zielgewebe sondern auch dessen Umgebung in die Angiogeneseinduktion mit einzubeziehen. Hingegen sind die angiogenetischen Effekte bei einer Genexpresession 2 Wochen vor Ischämiebeginn im Zielgewebe und dessen Umgebung zum therapeutisch relevanten Zeitpunkt bereits nicht mehr effektiv.