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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Intravasale Bildung von Hyaluronsaeure bei laparoskopischen und konventionellen kolorektalen Resektionen

Vortrag

  • presenting/speaker Jens C. Neudecker - Klinik für Allgemein-, Visceral-, Gefaess- und Thoraxchirurgie, Charite Campus Mitte, Humboldt-Universität zu Berlin
  • B. Neudecker - Departement of Pathology, School of Medicine, University of California, San Francisco, USA.
  • T. Junghans - Klinik für Allgemein-, Visceral-, Gefaess- und Thoraxchirurgie, Charite Campus Mitte, Humboldt-Universität zu Berlin
  • R. Stern - Departement of Pathology, School of Medicine, University of California, San Francisco, USA.
  • W. Schwenk - Klinik für Allgemein-, Visceral-, Gefaess- und Thoraxchirurgie, Charite Campus Mitte, Humboldt-Universität zu Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch0526

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Published: October 7, 2004

© 2004 Neudecker et al.
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Outline

Text

Einleitung

Die systemische Fibrinolyse scheint bei laparoskopischen im Vergleich zu konventionellen abdominalchirurgischen Eingriffen geringer beeinträchtigt zu werden. Die plasmatische Hyaluronsäure ist eine der Hauptmediatoren der intravasalen fibrinolytischen Aktivität. In dieser prospektiven klinischen Studie wurde der Einfluß der Operationstechnik auf die intravasale Bildung von Hyaluronsäure untersucht.

Material und Methoden

Bei Patienten mit elektiven laparoskopischen (n=7) und konventionellen (n=8) kolorektalen Resektionen, die an einer prospektiv-randomisierten Studie teilnahmen, wurden zu Beginn und am Ende der Operation Blutproben entnommen. Mittels ELISA-Kits wurden die Aktivitäten und Konzentrationen von tissue-Plasminogenaktivator (t-PA), Plasminogenaktivatorinhibitor (PAI-1), t-PA/PAI-Komplex und Hyaluronsäure im Plasma bestimmt. Die Gruppen wurden mit dem Mann-Whithney-U-Test miteinander verglichen.

Ergebnisse

Beide Gruppen unterschieden sich hinsichtlich Alter, Geschlecht, Body Mass Index (BMI) und Operationsindikationen nicht voneinander. Die Aktivitäten und Konzentrationen von tissue-Plasminogenaktivator (t-PA), Plasminogenaktivatorinhibitor (PAI-1), t-PA/PAI-Komplex ergaben keine Unterschiede zwischen beiden Gruppen. Intraoperativ fiel die Hyaluronsäure im Plasma bei den laparoskopischen Eingriffen von 28,6 U/ml auf 17,9 U/ml zu Operationsende hin ab, während sie bei den konventionellen Eingriffen von 35,4 U/ml auf 51.9 U/ml anstieg (p<0,05).

Schlussfolgerung

Die intravasale Konzentration von Hyaluronsäure fällt im Verlauf von laparoskopischen gegenüber konventionellen kolorektalen Resektionen ab. Da Hyaluronsäure die systemische fibrinolytische Aktivität moduliert, könnte das Risiko von tiefen Beinvenenthrombosen nach laparoskopischen Eingriffen erniedrigt sein. Welche Bedeutung der gegensätzliche intraoperative Verlauf von plasmatischer Hyaluronsäure bei abdominalchirurgischen Eingriffen hat, muss in weiteren Studien evaluiert werden.