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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Laparoskopische Versorgung iatrogener Kolonperforationen nach Koloskopie

Vortrag

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  • presenting/speaker Dark Strodthoff - 1. Chirurgische Abteilung AK Barmbek, Hamburg, Deutschland
  • E. Gross - 1. Chirurgische Abteilung AK Barmbek, Hamburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch0555

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Published: October 7, 2004

© 2004 Strodthoff et al.
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Einleitung

Die iatrogene Kolonperforation ist eine seltene, aber schwerwiegende Komplikation der Koloskopie. Inzwischen hat sich die operative Versorgung dieser Verletzungen gegenüber der konservativen Therapie, die oft spätere chirurgische Notfallinterventionen nach sich zieht, durchgesetzt. Aufgrund der geringen Invasivität laparoskopischer Eingriffe sollte in dieser Untersuchung analysiert werden, ob die Laparoskopie auch für die Versorgung iatrogener Kolonperforationen geeignet ist.

Material und Methoden

Zwischen 1993 und 2003 wurden 25 Patienten mit iatrogener Kolonperforation nach Koloskopien (21 therapeutische, 4 diagnostische) operativ versorgt. 6 dieser Patienten wurden primär laparotomiert. Bei 19 Patienten wurde zunächst eine diagnostische Laparoskopie durchgeführt. Diese Untersuchung war Grundlage für das weitere Vorgehe

Ergebnisse

Von den 19 Patienten, die diagnostisch laparoskopiert wurden, konnten 13 Patienten laparoskopisch weiterversorgt werden. 8 dieser Patienten wurden ausschließlich laparoskopisch therapiert. Lediglich bei einem dieser 8 Patienten kam es zu einem intraoperativen Anastomosenleck, das eine Konversion zur offenen Operation erforderte. 5 weitere Patienten wurden laparoskopisch assistiert behandelt und über einen 3-5 cm langen zusätzlichen Hilfsschnitt versorgt. Bei einem dieser 5 Patienten entwickelte sich postoperativ eine subkutane Bauchwandruptur im Bereich des Hilfsschnittes. Die übrigen 6 Patienten, die diagnostisch laparoskopiert worden waren, mußten aus operationstechnischen Gründen, bzw. in einem Fall aus anästhesiologischen Gründen, primär offen operiert werden. Zwei dieser 6 Patienten entwickelten im frühen postoperativen Verlauf Wundheilungsstörungen.

Schlussfolgerung

Die diagnostische Laparoskopie mit anschließender laparoskopischer Versorgung iatrogener Kolonperforationen ist unserer Ansicht nach als sinnvolle Alternative zur konventionellen chirurgischen Therapie dieser Verletzung zu werten. Der Eingriff ist aufgrund der bereits für die Koloskopie erfolgten Patientenvorbereitung komplikationsarm und ohne Zeitverzögerung durchführbar. Vor allem der nicht voroperierte Patient ohne schwerwiegende Vorerkrankungen scheint von dieser Methode zu profitieren.