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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Fettabsaugung - ein Bagatelleingriff? : Retrospektive Analyse zu Majorkomplikationen und Todesfällen im deutschsprachigen Raum

Vortrag

  • presenting/speaker Marcus Lehnhardt - Universitätsklinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Handchirurgiezentrum, Referenzzentrum für Gliedmaßentumore, Ruhr-Universität Bochum
  • P. Palka - Universitätsklinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Handchirurgiezentrum, Referenzzentrum für Gliedmaßentumore, Ruhr-Universität Bochum
  • H.H. Homann - Universitätsklinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Handchirurgiezentrum, Referenzzentrum für Gliedmaßentumore, Ruhr-Universität Bochum
  • L. Steinstraesser - Universitätsklinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Handchirurgiezentrum, Referenzzentrum für Gliedmaßentumore, Ruhr-Universität Bochum
  • H.U. Steinau - Universitätsklinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Handchirurgiezentrum, Referenzzentrum für Gliedmaßentumore, Ruhr-Universität Bochum

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch0248

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Published: October 7, 2004

© 2004 Lehnhardt et al.
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Text

Einleitung

In der Bundesrepublik Deutschland werden Schätzungen zufolge derzeit ca. 150.-200.000 Liposuctionen von Ärzten verschiedener Fachrichtungen überwiegend ambulant durchgeführt. Sowohl in den Medien als auch in wissenschaftlichen Fachjournalen werden die Techniken zur Fettgewebsabsaugung nahezu täglich demonstriert. Komplikationen werden nur durch Einzelfalldarstellungen bekannt. In einer retrospektiven Befragung an Pathologen, Rechtsmedizinern und Intensivmedizinern im deutschsprachigen Raum wurde um Mitteilung von Todesfällen und Majorkomplikationen nach durchgeführten Liposuctionen unter Anonymisierung der Patientendaten gebeten.

Material und Methoden

Insgesamt erfolgten bisher 2.486 Anfragen anhand offizieller Adressenlisten in Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Pathologie, der Deutschen Gesellschaft für Rechtsmedizin sowie der Deutschen Gesellschaft für Anästesie und Intensivmedizin. Die Datenerfassung erfolgte anonymisiert vor Ort.

Ergebnisse

In einem Erfassungszeitraum von 1998-2002 konnten bei einer bisherigen Rücklaufquote von 20% insgesamt 57 Fälle von schweren Komplikationen erfasst werden. Neben 12 Todesfällen wurden ausgedehnte Bauchwanddefekte durch nekrotisierende Fasziitiden, Sepsis, Darm- und Gallenblasenperforationen mit Peritonitis, Thrombosen, Embolien, eine Gasbrandinfektion sowie weitere Komplikationen registriert. Die Datenerhebung zeigt insbesondere ein mangelhaftes intra- und postoperatives Management. Es handelte sich fast ausnahmslos um ambulant durchgeführte Operationen.

Schlussfolgerung

Die Analyse soll neben einer Verbesserung des Komplikationsmanagement dazu beitragen, dass clinical pathways für diese ästhetisch korrektive Operation entwickelt werden. Die Liposuction ist keinesfalls eine -einfach durchführbare, für den ambulanten Bereich prädestinierte Operation in Wohlfültechnik-. Weitere Datenerhebungen in zusammenarbeit mit der deutschen Krankenhausgesellschaft (Krankenhausversicherer) sowie der Vereinigung der Deutschen Plastischen Chirurgen (VDPC) sind in Bearbeitung.