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Erfahrungen mit einem Barrett-Oesophagus-Überwachungsprogramm in einem chirurgischen Zentrum in Deutschland
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Published: | October 7, 2004 |
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Einleitung
Der Barrett-Oesophagus ist die Präkanzerose des pathogenetisch gut charakterisierten Adenokarzinoms im distalen Ösophagus: Unter dem chronisch schädigenden Einfluß von gastrooesophagealem Reflux kann das metaplastische Epithel über niedrig- und hochgradige intraepitheliale Neoplasie (Dysplasie) zum Karzinom fortschreiten. Unklarheit besteht jedoch über das Zeitschema dieser Ereignisse, und ob Patienten von endoskopischen Überwachungsprogrammen profitieren. Deutsche Daten liegen hierzu bislang nicht vor.
Material und Methoden
Analysiert wurden 204 konsekutive Patienten mit histologisch gesichertem Barrett Oesophagus und ohne Anhalt für hochgradige Dysplasie (intraepitheliale Neoplasie) oder invasives Karzinom zum Zeitpunkt der Präsentation. Allen Patienten wurde entsprechend internationalen Empfehlungen die Aufnahme in ein engmaschiges endoskopisch/ bioptisches Überwachungsprogramm empfohlen. Das Zeitschema der Krankheits- und Behandlungsverläufe wurde eruiert.
Ergebnisse
Von den 204 Patienten nahmen 154 am Überwachungsprogramm teil. Das mittlere Follow up betrug 15±29 Monate. Bei 8 von 154 Patienten wurde im Verlauf das Neuauftreten von hochgradigen Dysplasien (HGD, n=2) oder invasiven Barrett-Karzinomen (5 mal pT1, 1 mal pT3) dokumentiert. Dies entspricht einer Karzinominzidenz von 0,041 pro Jahr Follow-up (1 Karzinom pro 24,7 Follow up Jahre). Das Zeitintervall zwischen Aufnahme in das Überwachungsprogramm und Diagnose der hochgradigen Dysplasien bzw. der Karzinome betrug 3,75 Jahre, 2,75 Jahre, 8,6 Jahre, 7,1 Jahre, 2,3 Jahre, 3,1 Jahre, 2,5 Jahre und in einem Fall 3 Monate (Im Mittel 3,8 ± 2,5 Jahre). Bei allen 8 Patienten mit neu aufgetretener HGD oder Karzinom erfolgte eine chirurgische Resektion (4 mal limitierte Resektion, 3 mal transmediastinale Oesophagektomie, 1 mal transthorakale Oesophagektomie).
Schlussfolgerung
Endoskopische Überwachung beim Barrett-Oesophagus in einer chirurgischen Klinik in Deutschland zeigt eine deutlich höhere Karzinominzidenz (4,1%) als in neueren US-amerikanischen Publikationen (zwischen 0,5 und 2%). Durch endoskopische Überwachung wurde das neue entstandene Karzinom bei mehr als 80% der Patienten zu einem frühen, kurablen Zeitpunkt entdeckt.