gms | German Medical Science

121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Hepatoides Adenokarzinom (HAC) des Rektums: eine seltene Entität

Poster

  • presenting/speaker Thorsten Carstensen - Chirurgische Klinik, Kantonsspital St. Gallen, Schweiz
  • P. Diener - Institut für Pathologie, Kantonsspital St. Gallen, Schweiz
  • K. Wolff - Chirurgische Klinik, Kantonsspital St. Gallen, Schweiz
  • J. Lange - Chirurgische Klinik, Kantonsspital St. Gallen, Schweiz

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch0402

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2004/04dgch103.shtml

Published: October 7, 2004

© 2004 Carstensen et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Outline

Text

Einleitung

Erhöhte α Fetoprotein Spiegel (AFP) sind ein zuverlässiger Tumormarker für die Diagnose und Monitorimg hepatozellulärer Karzinome und maligner gonadaler und extragonadaler Keimzelltumoren besonders mit Dottersack-anteilen. Selten ist eine Expression von AFP auch bei Karzinomen anderer Lokalisation wie im Gastrointestinaltrakt, besonders Magen,Gallenblase und Pankreas, ferner Lunge, Harnblase,Uterus und Ovarien. AFP produzierende kolorektale Karzinome sind extrem selten, bisher sind 8 Fälle in der Literatur (v.a. in Japan) dokumentiert.

Material und Methoden

Im Februar 2002 wurde bei einem 78 jährigem Mann die Diagnose eines mässig differenzierten, schleimbildenden Adenokarzinomes des Rektums 6 cm ab ano gestellt. Aufgrund des fortgeschrittenen Stadiums uT3N1Mx Indikation zur neoadjuvanten Radiochemotherapie (5-FU/Leucovorin,45 GY). Im April 2002 erfolgte eine LAR,TME mit protektiver Ileostomie. Die definitve Histologie ergab ein Stadium ypT3,N0 (0/10),M0. Es zeigte einteils wenig differenz-iertes grosszelliges, in soliden, breiten Trabekeln oft leberepithel ähnlich gewachsenes Adenokarzinom mit wenig glandulären Strukturen, ausge-dehnten Nekrosen und Einblutungen. Immunhistohemisch starke Expression von AFP, α -1 Antitrypsin, Cytokeratin 8, hingegen geringe Expression von CEA, Cytokeratin 7 und 20. Die postoperativen AFP und CEA Werte betrugen 52 bzw. 2,6 ng/ml.

Ergebnisse

Postoperativ komplikationsloser Verlauf, nach radiologischer Dokumentation einer unauffälligen Anastomose Ileostomaverschluss im September 2002. Der AFP Spiegel ist auf Normwerte abgefallen. Im Rahmen der Nachsorge kolorektaler Karzinome werden u.a. 3 monatliche Kontrollen der Tumormarker AFP/CEA empfohem. Bisher ist der Patient rezidivfrei.

Schlussfolgerung

Das hepatoide Adenokarzinom kann von mehreren, besonders auch gastrointestinalen Orgarnen seinen Ursprung nehmen. Es weist laut Literatur eine ungünstige Prognose auf. Der Nachweis gelingt kombiniert histologisch und immunhistochemisch. Die Histogenese der hepatoiden Differenzierung ist unbekannt.