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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Tumorstroma-Fibroblasten (TFs) aus kolorektalen Lebermetastasen als zelluläres Target für TGF-beta, PDGF und VEGF und Produktionsort für pro-angiogenetische Faktoren

Vortrag

  • presenting/speaker Freya Goumas - Abteilung für Hepatobiliäre Chirurgie und Viszerale Transplantation, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
  • L. Müller - Abteilung für Hepatobiliäre Chirurgie und Viszerale Transplantation, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
  • P. Kahl - Abteilung für Hepatobiliäre Chirurgie und Viszerale Transplantation, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
  • M. Affeldt - Abteilung für Hepatobiliäre Chirurgie und Viszerale Transplantation, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
  • S. Herbst - Abteilung für Hepatobiliäre Chirurgie und Viszerale Transplantation, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
  • X. Rogiers - Abteilung für Hepatobiliäre Chirurgie und Viszerale Transplantation, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
  • D.C. Broering - Abteilung für Hepatobiliäre Chirurgie und Viszerale Transplantation, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch0972

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Published: October 7, 2004

© 2004 Goumas et al.
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Outline

Text

Einleitung

Die biologische Rolle von Tumorstroma-assoziierte Fibroblasten (TFs) in Tumoren und Metastasen ist potentiell vielfältig, jedoch noch nicht systematisch erforscht. Die Isolation und Primärkultur von TFs bietet daher die große Möglichkeit, die pathophysiologische Bedeutung dieser Zellen für Invasion, Wachstum und Neo-Vaskularisation zu untersuchen. Die Fragestellung ist dabei der Einfluß von TGF-beta, PDGF und VEGF auf die Proliferation der primärkultivierten TFs sowie die Produktion von proangiogenetischen Faktoren (VEGF und PAI-1).

Material und Methoden

TFs wurden aus Leberresektaten mit kolorektalen Lebermetastasen isoliert und in Primärkultivierung übernommen. Zusätzlich wurden Myofibroblasten aus gesundem Lebergewebe mit untersucht. Der Einfluß von TGF-beta (5 ng/ml), PDGF (10 ng/ml) und VEGF (5 ng/ml) auf die Proliferation wurde durch die BrdU(5-Bromo-2’-deoxy-uridine)-Labeling Methode nach Handzählung mit dem Fluoreszenzmikroskop ermittelt. Die mRNA-Expression von VEGF und PAI-1 wurde mittels RT-PCR und Northern Blot untersucht. Die Freisetzung von VEGF in den Zellkulturüberstand wurde zusätzlich mit einem ELISA gemessen.

Ergebnisse

Myofibroblasten aus gesundem Lebergewebe und TFs wurden durch TGF-beta, PDGF und VEGF in ihrer Proliferation, gemessen an der Zahl BrdU-markierter Zellkerne, stimuliert. Darüberhinaus wird die Proliferation auch durch Zellüberständen aus Tumorzellkulturen (humane Hepatomzellen) stimuliert. Primärkultivierte TFs exprimieren PAI-1 und VEGF-mRNA im Northern-Blot deutlich, während die Gesamt-RNA aus Lebergewebe bzw. Metastasengewebe nur ein sehr schwaches Signal zeigt. Dies zeigt, dass PAI-1 und VEGF primär von nicht-parenchymatösen Zellen in gesunder Leber bzw. Stromazellen in Metastasen exprimiert wird. VEGF Protein konnte mittels ELISA im Zellkulturüberstand von TFs in hohen Konzentrationen nachgewiesen werden.

Schlussfolgerung

Tumor-assoziierte Fibroblasten sind sowohl zelluläres Target für Wachstumsfaktoren als auch Bildungsstätte für pro-angiogenetische Faktoren. Sie spielen hiermit höchstwahrscheinlich neben Endothelzellen eine Schlüsselrolle für hepatische Invasion und Metastasierung beim kolorektalen Karzinom und sind interessante pharmakologische Angriffspunkte für zukünftige neue Behandlungsstrategien.