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121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

27. bis 30.04.2004, Berlin

Die neue TNM Klassifikation für das papilläre Schilddrüsenkarzinom (PTC)!: Der goldene Schnitt oder eine unendliche Kontroverse?

Vortrag

  • presenting/speaker Georg Scheumann - Viszeral-und Transplantationschirurgie der MH Hannover
  • S. Kaaden - Viszeral-und Transplantationschirurgie der MH Hannover
  • S. Maass - Viszeral-und Transplantationschirurgie der MH Hannover
  • A. Wiese - Viszeral-und Transplantationschirurgie der MH Hannover
  • T. Huntermann - Viszeral-und Transplantationschirurgie der MH Hannover
  • G. Wegener - Tumorzentrum der MH Hannover

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 121. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 27.-30.04.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04dgch1244

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2004/04dgch012.shtml

Published: October 7, 2004

© 2004 Scheumann et al.
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Outline

Text

Einleitung

Die Einteilung in und die Prognosebewertung der pT1 und pT4-Tumoren beim PTC sind einer jahrelangen Kontroverse unterworfen. Bezüglich der neuen TNM Klassifikation ergibt sich neben dem weiterhin ungelösten Problem für das pT1 Stadium unter anderem auch die Frage, ob kleine T4- Tumoren (< 1 cm) eine ebenso schlechte Prognose aufweisen wie vergleichs-weise große Tumoren ( > 1cm ) der gleichen Klassifikation ( T4) und ob sich daher Konse-quenzen für die Radikalität und Strategie der chirurgischen Therapie ergeben.

Material und Methoden

In unserer retrospektiven Studie wurden 1141 in der Medizinischen Hochschule Hannover wegen ihres Schilddrüsenkarzinoms konsekutiv operierte Patienten erfasst. 568 dieser Patienten litten an einem papillären Karzinom. Alle Patienten befinden sich in kon-tinuierlicher follow up Kontrolle im Tumorzentrum der MHH. Statistische Analysen erfolgten nach dem Chi- Quadrat- Test, students t- Test, Product Limit Estimate, Kaplan und Meier und dem Log Rank Test.

Ergebnisse

Als Beispiel für unsere Auswertung die Daten für die Prognoseeinfluss durch die Größe des T4- Tumors: kleine T4- Tumoren (< 1 cm) haben eine signifikant bessere Überlebensrate als große T4- Tumoren ( p= 0,oo13). Die Survivalrate kleiner T4- Tumoren (< 1cm) ist ver-gleichbar T1- Tumoren. Survival T1: (n=75/2+); T4< 1cm ( n=23/0+). Darüber hinaus wies keiner unserer Patienten mit einem kleinen T4- Tumor Fernmetastasen auf. Die Rate an Lymphknotenmetastasen und Halslymphknotenmetastasen ist signifikant höher bei T4> 1cm, p< 0,001. Weitere Daten (pT1 etc.) im Vortrag.

Schlussfolgerung

Die vorliegende Untersuchung konnte z. B. innerhalb der T4- Karzinome des PTCs signifi-kant unterschiedliche Überlebensprognosen und Krankheitsverläufe entsprechend den Tu-mordurchmessern zeigen. Sollte sich dieses Aufbrechen der bisher einheitlichen T4- Kategorie der PTC weiter bestäti-gen, hat das weitreichende Folgen für chirurgische und nuklearmedizinische Behandlungsstra-tegien der PTC. Beispielsweise gilt es, die bisher durchaus häufig durchgeführte postoperative Bestrahlung vor dem Hintergrund unserer Ergebnisse erneut auf die Berechtigung ihrer Indi-kation hin zu überprüfen. Auch wird es künftig möglich sein, gegenüber Patienten mit klei-nem T4- Tumor von einer sehr günstigen Prognose- mit allen Konsequenzen einer weitma-schigeren Nachsorge- zu sprechen. Weitere Schlussfolgerungen (pT1 etc.) im Vortrag.