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51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

21.09. - 23.09.2017, Düsseldorf

Ergebnisse eines hausarztbasierten Sepsisregisters

Meeting Abstract

  • K. Schmidt - Universitätsklinikum Jena, Friedrich-Schiller-Universität, Institut für Allgemeinmedizin, Jena, Deutschland; Charité - Universitätsmedizin Berlin, Institut für Allgemeinmedizin, Berlin, Deutschland; Friedrich Schiller Universität Jena, IFB Sepsis und Sepsisfolgen, Jena, Deutschland
  • J. Gensichen - Klinikum der Universität München, Institut für Allgemeinmedizin, München, Deutschland; Universitätsklinikum Jena, Friedrich-Schiller-Universität, Institut für Allgemeinmedizin, Jena, Deutschland
  • V. Bahr - Friedrich Schiller Universität Jena, Zentrum für klinische Studien, Jena, Deutschland
  • C. Fleischmann - Friedrich Schiller Universität Jena, IFB Sepsis und Sepsisfolgen, Jena, Deutschland
  • S. Haak - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Jena, Deutschland
  • A. Kortgen - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Jena, Deutschland
  • C. Pausch - Universität Leipzig, Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie, Leipzig, Deutschland
  • K. Reinhart - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Jena, Deutschland; Friedrich Schiller Universität Jena, IFB Sepsis und Sepsisfolgen, Jena, Deutschland
  • Y. Sakr - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Jena, Deutschland
  • M. Wensing - Universitätsklinikum Heidelberg, Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung, Heidelberg, Deutschland
  • F. M. Brunkhorst - Friedrich Schiller Universität Jena, Zentrum für klinische Studien, Jena, Deutschland; Friedrich Schiller Universität Jena, IFB Sepsis und Sepsisfolgen, Jena, Deutschland

51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Düsseldorf, 21.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17degam296

doi: 10.3205/17degam296, urn:nbn:de:0183-17degam2964

Published: September 5, 2017

© 2017 Schmidt et al.
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Text

Hintergrund: Die weltweit wenigen existierenden Sepsis-Register sind meist auf die Phase der stationären Behandlung limitiert. Daten aus der ambulanten Weiterbetreuung sind kaum verfügbar. Somit wird der oft schwere Langzeitverlauf von Sepsis-Überlebenden selten erfasst. Die meisten dieser Patienten werden ambulant von ihren Hausärzten betreut.

Fragestellung: Wie verläuft die Mortalität nach einer schweren Sepsis bis zu fünf Jahren nach Entlassung von der Intensivstation?

Methoden: Am Universitätsklinikum Jena wurden prospektiv zwischen 2011 und 2015 alle Patienten erfasst, welche mit einer schweren Sepsis oder einem septischen Schock behandelt wurden. Primäre Zielgröße war die Mortalität 6, 12, 24, 36 und 48 Monate nach Entlassung von der Intensivstation durch telefonische Kontaktaufnahme mit dem behandelnden Hausarzt.

Ergebnisse: Insgesamt wurden N=1976 Patienten mit gesicherter Diagnose einer schweren Sepsis aufgenommen. N=883 (44,7%) Patienten starben während des stationären Aufenthaltes. Nach sechs Monaten waren weitere N=328 Patienten verstorben (Gesamtmortalität 61,3%), nach 12 Monaten N=151 (Gesamtmortalität 68,9%). Von 60 Patienten (3%) waren nach 6 Monaten keine Angaben erhältlich, nach 12 Monaten waren es 74 Patienten (3,7%). Im weiteren Verlauf stieg die Mortalität bis nach 4 Jahren auf 76,8% an. Zum Kongressbeginn werden dazu Assoziationen der Mortalität zu klinischen Merkmalen vorliegen.

Diskussion: Das Jena Sepsis Registry (JSR) ist das erste Register für schwere Sepsis in Deutschland sowie der international erste Ansatz, den Langzeitverlauf durch Einbeziehung von Hausärzten zu erfassen. Diese zusätzliche Datenquelle hat sich durch hohe Rücklaufquoten bewährt. Die Aussagekraft der Daten wird durch das monozentrische Design eingeschränkt. Die noch immer erhebliche Mortalität der Erkrankung macht den hohen Bedarf an weiterer klinischer Forschung im stationären und ambulanten Bereich deutlich.