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Teilnahme am Mammographie-Screening – bleiben Frauen bei ihrer Entscheidung? Ergebnisse einer Fragebogenstudie
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Published: | September 5, 2017 |
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Hintergrund: In Deutschland liegt die Teilnahmequote am Screening bei 54%. Im Rahmen einer Fragbogenstudie im Jahr 2013 zur Teilnahmebereitschaft am Mammographie-Screening mit 346 Frauen im Alter von 48-49 Jahren gaben 82% der Teilnehmerinnen an, am Screening teilnehmen zu wollen. Mittlerweile haben diese Frauen eine Einladung zum Mammographie-Screening erhalten.
Fragestellung: Was waren die Gründe der Frauen für oder gegen die Teilnahme am Mammographie-Screening? Sind sie nach der Einladung bei ihrer ursprünglichen Entscheidung für oder gegen die Teilnahme geblieben?
Methoden: Allen 346 Teilnehmerinnen wurde erneut ein Fragebogen zugeschickt. Neben der Frage, ob sie mittlerweile am Screening teilgenommen haben, enthält der Fragebogen u.a. Fragen zu Einflussfaktoren auf die Teilnahme und Gründe dafür oder dagegen.
Ergebnisse: Der Rücklauf der Fragebögen liegt bei 55%. 76% der Frauen sind der Einladung zum Screening gefolgt, der Hauptgrund dafür war mit >80% ein Gefühl von Sicherheit durch das Screening. Auch 12 Frauen, die ursprünglich nicht teilnehmen wollten, gaben dies als Grund für ihre Teilnahme an. Die häufigsten Gründe gegen die Teilnahme waren Schmerzen bei der Untersuchung (48%) und fehlendes Vertrauen in das Screening (48%). Von den 162 Frauen, die ursprünglich angegeben hatten, am Screening teilnehmen zu wollen, sind 29 nicht der Einladung gefolgt; als häufigster Grund wurden Mammographien angegeben, die unabhängig vom Screening durchgeführt wurden.
Diskussion: Frauen nehmen am Mammographie-Screening teil, weil sie dadurch ein Gefühl der Sicherheit erhalten. Die Entscheidung für oder gegen das Screening erfolgt nicht nach Nutzen-Risiken-Abwägung, sondern aus persönlichen Gründen. Um eine informierte Entscheidung zu ermöglichen, sollte eine individuelle Aufklärung durch geschultes Personal erfolgen.