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51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

21.09. - 23.09.2017, Düsseldorf

Studenten-Workshop: Medikamentenmissbrauch und Abhängigkeit – Wissen, Erkennen, Handeln

Meeting Abstract

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  • J. Just - Universität Bonn, Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland
  • P. Skatulla - Universität Bonn, Institut für Hausarztmedizin, Bonn, Deutschland

51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Düsseldorf, 21.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17degam276

doi: 10.3205/17degam276, urn:nbn:de:0183-17degam2761

Published: September 5, 2017

© 2017 Just et al.
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Hintergrund: Der Missbrauch verschreibungspflichtiger Medikamente ist ein weltweites Problem. Typische Substanzen sind Opioide und Benzodiazepine. Da es sich grundsätzlich um sinnvolle und wirksame Substanzen handelt, die dem Patienten bei Bedarf nicht vorenthalten werden dürfen, findet der Arzt sich in einem Spannungsverhältnis. Einerseits möchte er eine Unterversorgung und das resultierende vermeidbare Leid verhindern, andererseits droht bei Überversorgung oder nicht indikationsgerechter Versorgung eine Suchtentwicklung mit fatalen Risiken. Die Vielschichtigkeit des Patientenguts sowie individueller Faktoren und Bedürfnisse erschweren sowohl das Erkennen von Missbrauchszuständen als auch eine angemessene Arzt-Patienten-Kommunikation. Selbst wenn ein Missbrauchszustand erkannt wird oder bekannt ist, wird nicht immer adäquat gehandelt, da Wissen über Behandlungsmöglichkeiten und praktische Fertigkeiten fehlen. Dieser Workshop soll den Teilnehmenden einen Überblick verschaffen und mit Hilfe von einfachen Schemata Sicherheit im Umgang mit Suchtpatienten geben.

Zielgruppe: Primäre Ausrichtung auf Studierende, ärztliche Interessenten sind jedoch auch herzlich eingeladen.

Didaktische Methode: In einer aufgelockerten Atmosphäre sollen die Lernziele aufgearbeitet werden. Hierbei kommen verschiedene Methoden zum Einsatz: interaktiver Vortrag, offene Diskussionen, Rollenspiele, Gruppenarbeit sowie Fallbeispiele. Wissen, Haltung und praktische Fähigkeiten sollen gleichsam vermittelt werden.

Ziele: Die Teilnehmenden sollen einen Überblick über relevante Substanzen erhalten und die Fertigkeit erhalten, Substanzen anhand ihres Suchtpotentials und Risikoprofils einschätzen zu können. Ferner sollen Möglichkeiten der Erkennung sowie adäquater Behandlung von Medikamentenmissbrauch erlernt werden. Schließlich werden praktische Schemata an die Hand gereicht, mit Hilfe derer ein sicherer Umgang mit Suchtpatienten möglich ist.

Geschätzte Anzahl Teilnehmern/innen: 30

Kurzvorstellung des Workshop Leiters: Dr. med. Johannes Just ist Facharzt für Allgemeinmedizin und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Hausarztmedizin der Uniklinik Bonn. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Abhängigkeit von verschreibungspflichtigen Medikamenten.