Article
Bilanzierungsdialoge zur Förderung von Patientenorientierung und zur Verbesserung der hausärztlichen Behandlungsqualität bei Menschen mit chronischer Krankheit (BILANZ) – Ergebnisse der quantitativen Teilstudie
Search Medline for
Authors
Published: | September 5, 2017 |
---|
Outline
Text
Hintergrund: Die Versorgung von Patienten mit chronischen Erkrankungen stellt besondere Anforderungen an Behandler, Patienten und deren Umfeld. Der hierfür entwickelte ca. 25-30-minütige Bilanzierungsdialog findet zwischen Patient und Hausarzt außerhalb der Versorgungsroutine statt und ist gegenwarts-, vergangenheits- und zukunftsbezogen zugleich.
Fragestellung: Kann durch eine Intervention (1,5-tägige Intensiv-Fortbildung für die Hausärzte der Interventionsgruppe (IG); 4 Bilanzierungsdialoge (t1-t4) in 12 Monaten mit den Patienten der IG; 2 Gespräche in 12 Monaten mit den Patienten der Kontrollgruppe (KG)) eine Verbesserung im Erreichen von patient- und arztseitig vereinbarten Zielen erreicht werden?
Methoden: Quantitative, clusterrandomisierte kontrollierte Interventionsstudie bei Patienten (Alter 18–70 Jahre) mit chronischen Erkrankungen aus Hausarztpraxen in NRW mit einer eingebetteten qualitativen Erhebung 2011-2015.
Ergebnisse: Das Studienprotokoll konnte zwar mit n=117 Clustern (Praxen) protokollgerecht für die ITT-Auswertung umgesetzt werden; insgesamt sind aber nur mit n=463 Patienten aus n=53 Praxen t1-Gespräche geführt worden; geplant waren n=1690 Patienten. Für den Zeitpunkt t4 lagen für n=286 Patienten aus n=36 Praxen die vollständigen Datensätze aus IG/KG vor. Nach 12 Monaten geben in IG und KG zusammen 51% der Ärzte und 44% der Patienten (37% übereinstimmend beide) an, dass mindestens eines der gesetzten Ziele erreicht wurde. Gegenüber den eher frustrierenden Alltagserfahrungen in Bezug auf Zielerreichungen etwa im DMP scheint hier eine Chance in intensiveren Gesprächen zu liegen.
Diskussion: Es erwies sich als außerordentlich schwierig, die geplante Zahl von Ärztinnen und Ärzten für eine Beteiligung zu gewinnen, und auch Kontinuität und Umfang der Projektmitarbeit der dann in die Studie aufgenommenen Ärzte blieben hinter den Hoffnungen der Projektgruppe zurück.