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51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

21.09. - 23.09.2017, Düsseldorf

Implementierung teledermatologischer Konsile in die hausärztliche Versorgung – eine kontrollierte Studie mit qualitativ-quantitativer Prozessevaluation (TeleDerm)

Meeting Abstract

  • R. Koch - Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin und interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland
  • H. Haumann - Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin und interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland
  • H. Sturm - Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin und interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland
  • C. Thies - Fachhochschule Reutlingen, Reutlingen, Deutschland
  • K. Tomaschko - AOK Baden-Württemberg, Fachbereich Integriertes Leistungsmanagement, Stuttgart, Deutschland
  • C. Gaa - AOK Baden-Württemberg, Fachbereich Integriertes Leistungsmanagement, Stuttgart, Deutschland
  • V. Steeb - AQUA - Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH, Göttingen, Deutschland
  • M. Woehr - HÄVG Hausärztliche Vertragsgemeinschaft Aktiengesellschaft, Köln, Deutschland
  • C. Garbe - Universitätsklinikum Tübingen, Zentrum für Dermatoonkologie, Tübingen, Deutschland
  • L. Witkamp - University of Amsterdam, Amsterdam, Niederlande
  • L. Sundmacher - Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Deutschland
  • P. Martus - Universitätsklinikum Tübingen, Institut für Klinische Epidemiologie und angewandte Biometrie, Tübingen, Deutschland
  • S. Joos - Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Institut für Allgemeinmedizin und interprofessionelle Versorgung, Tübingen, Deutschland

51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Düsseldorf, 21.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17degam221

doi: 10.3205/17degam221, urn:nbn:de:0183-17degam2218

Published: September 5, 2017

© 2017 Koch et al.
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Hintergrund: International wird Teledermatologie bereits seit vielen Jahren erfolgreich zur Sicherung einer flächendeckenden Versorgung eingesetzt. Zahlreiche Studien zeigen, dass Teledermatologie im Hinblick auf Genauigkeit der Diagnosestellung, klinischen Verlauf und klinische Endpunkte mit der konventionellen dermatologischen Versorgung vergleichbar ist. Ziel des vorgestellten Projektes, welches im Rahmen des Innovationsfonds gefördert wird, ist es, die Versorgung von Patienten mit dermatologischen Beschwerden im Rahmen der hausärztlichen Versorgung durch teledermatologische Konsile zu verbessern.

Fragestellung / Diskussionspunkt: Können durch die Implementierung eines teledermatologischen Konsilsystems in Hausarztpraxen mindestens 15% der Überweisungen zum Dermatologen eingespart werden?

Methode Im Rahmen einer auf Landkreisebene randomisierten kontrollierten Studie mit qualitativ-quantitativer Prozessevaluation sollen in 50 Praxen, die an der hausarztzentrierten Versorgung (HzV) der AOK Baden-Württemberg teilnehmen, teledermatologische Konsilsysteme implementiert werden (Interventionsgruppe). Die Vergleichsgruppe wird aus HzV-Praxen rekrutiert, denen kein teledermatologisches Konsilsystem zur Verfügung steht. Als primärer Zielparameter dient die Anzahl der Überweisungen bei AOK-Versicherten zum Dermatologen erhoben mittels Routinedaten. Als sekundäre Zielparameter werden Informationen auf Ebene der Patienten (z.B. Lebensqualität, Zufriedenheit) und der Ärzte (z.B. Akzeptanz, Machbarkeit im Praxisalltag) quantitativ und qualitativ erhoben. Ferner ist eine gesundheitsökonomische Analyse geplant.

Ergebnisse: Studiendesign und erste Erfahrungen zum Verlauf und Rekrutierung der Hausarztpraxen werden auf dem Kongress präsentiert.

Diskussion und praktische Implikationen Bei erfolgreicher Implementierung bietet das Projekt die Chance, Patienten mit dermatologischen Beratungsanlässen zeitnah und ortsnah qualitativ hochwertig zu versorgen. Die multimethodische Begleitanalyse trägt zur Identifikation von Faktoren bei, die einen späteren Rollout vereinfachen. Dies ist wiederum wichtig für die Übertragbarkeit telemedizinischer Anwendungen in die Regelversorgung.