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Effekt der ambulanten geriatrischen Komplexbehandlung auf Polypharmazie
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Published: | September 5, 2017 |
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Hintergrund: Die 4-wöchige ambulante geriatrische Komplexbehandlung (AGKB) ist mit strukturiert ineinandergreifenden medizinischen, therapeutischen, pflegerischen und sozialen Leistungen ein Angebot für multimorbide Patienten über 70 Jahre, um drohende Pflegebedürftigkeit abzuwenden. Das dazugehörende geriatrische Basisassessment bietet Gelegenheit die oft bestehende Polypharmazie zu reduzieren oder durch Erfassung bisher nicht behandelter Defizite zu steigern.
Fragestellung: Ziel war es, den Einfluss der AGKB auf die Anzahl der Medikamente und den Anteil nicht geeigneter Medikamenten (PIM) zu untersuchen.
Methoden: In einer gematchten Kohortenstudie wurden auf Basis von Krankenkassenverordnungsdaten 636 Patienten, welche die AGKB erhalten haben, 2544 Kontrollen zugeordnet. Der Anteil Frauen lag bei 72%, das Durchschnittsalter bei 78,8 Jahren (SD ±5,6). Es wurde die Anzahl der Medikamente und der PIM 3 Quartale vor und nach der AGKB beobachtet, mit den Kontrollen verglichen und statistisch ausgewertet.
Ergebnisse: Im Durchschnitt nahmen die Patienten ein Quartal vor der AGKB 6,7 (±SD 3,4) und die Kontrollen 6,2 (SD ±3,4) Medikamente ein. Ein Quartal nach der AGKB, nahmen die Patienten, sowie die Kontrollen durchschnittlich 6,3 Medikamente ein (SD ±3,4 Patienten/ SD±3,2 Kontrollen). Im 1., 2. und 3. Quartal stieg in beiden Gruppen die Anzahl der Medikamente leicht an, unterschied sich aber nicht wesentlich. 22% der AGKB Patienten erhielten vorher mindesten ein PIM, der Anteil blieb auch nach der AGKB über 3 Quartale stabil. Der PIM bei den Kontrollen war im ähnlichen Bereich und blieb ebenfalls stabil.
Diskussion: Die AGKB hat weder keinen Einfluss auf die Anzahl der verordneten Medikamente und den Anteil der PIMs. Die AGKB sollte in Zukunft ein Modul zum Medikamenten Review beinhalten.