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51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

21.09. - 23.09.2017, Düsseldorf

Behandlung von Patienten mit akuter Arthritis urica in einer universitären Notaufnahme – eine retrospektive Analyse

Meeting Abstract

  • B. Engel - Institut für Hausarztmedizin, Medizinische Fakultät der Universität Bonn, Bonn, Deutschland
  • S. Schacher - Interdisziplinäres Notfallzentrum, Universitätsklinik Bonn, Bonn, Deutschland; Institut für Hausarztmedizin, Medizinische Fakultät der Universität Bonn, Bonn, Deutschland
  • A. Stausberg - Institut für Hausarztmedizin, Medizinische Fakultät der Universität Bonn, Bonn, Deutschland
  • I. Gräff - Interdisziplinäres Notfallzentrum, Universitätsklinik Bonn, Bonn, Deutschland

51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Düsseldorf, 21.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17degam123

doi: 10.3205/17degam123, urn:nbn:de:0183-17degam1230

Published: September 5, 2017

© 2017 Engel et al.
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Hintergrund: Die akute Arthritis urica ist eine in der Regel durch Allgemeinmediziner behandelte Erkrankung. Bisher wurde in Deutschland noch nicht evaluiert, ab wann und bei welchen Patienten mit akuter Arthritis urica eine Behandlung in einem Notfallzentrum stattfindet und ob diese leitliniengerecht stattfindet.

Fragestellung: Wie ist die Versorgung von Notfallpatienten mit akutem Gichtanfall in einem interdisziplinären Notfallzentrum?

Methoden: Retrospektive Analyse der Patienten mit den DRG-Codes M10.- im interdisziplinären Notfallzentrum der Universitätsklinik Bonn.

Ergebnisse: Patienten stellten sich im Zeitraum vom 24.05.2013 bis zum 26.04.2016 aufgrund eines akuten Gichtanfalles vor (Alter Ø 53,45J, 76,9% männlich, 23,07% weiblich). 42 Patienten (65%) stellten sich außerhalb der Praxisöffnungszeiten vor. Es stellten sich 48 (73%) Patienten mit einer Monoarthritis vor. Diagnostisch wurden bei 57 (88%) eine Blutentnahme durchgeführt. Eine Röntgenaufnahme des betroffenen Gelenkes erfolgte bei 31 (48%) Patienten. Eine Gelenkpunktion mit Kristallnachweis erfolgte bei 4 Patienten. 12 Patienten (18%) wurden fachspezifisch stationär aufgenommen. 5 Patienten wurden chirurgisch revidiert. Die meisten Patienten (68%) erhielten ein Rezept in der Notaufnahme. 51 Patienten (78%) erhielten primär NSAIDs, 7 Glucocorticoide, 4 Colchicin. 11 Patienten (16%) erhielten weder NSAR, Kortison noch Colchicin. Bei 9 Patienten (13%) wurde eine harnsäure-senkende Therapie initiiert oder die Dosierung einer bestehenden Therapie verändert. Bei weiteren 23% wurde eine HS senkende Therapie im Verlauf empfohlen.

Diskussion: Überwiegend stellten sich sie Patienten außerhalb der Praxisöffnungszeiten vor. Insgesamt ist die Behandlung der Patienten mit einem akuten Gichtanfall größtenteils leitliniengerecht erfolgt. Eine Limitation dieser Studie ist, dass die gemachten Aussagen nur den dokumentierten Versorgungsalltag in der Notaufnahme darstellen können.