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51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

21.09. - 23.09.2017, Düsseldorf

GERDA – GERNOD: Effekte der Disease Management Programme Asthma bronchiale und COPD

Meeting Abstract

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  • F. Kanniess - Gemeinschaftspraxis Reinfeld, Reinfeld, Deutschland

51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Düsseldorf, 21.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17degam091

doi: 10.3205/17degam091, urn:nbn:de:0183-17degam0910

Published: September 5, 2017

© 2017 Kanniess.
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Hintergrund: Die bisher vorliegenden Daten zu den DMP Asthma bronchiale und COPD entstammen ausschließlich der DMP-Dokumentation, die jedoch oftmals fehlerhaft ist. Kontrollgruppenuntersuchungen fehlen bisher.

Fragestellung: Hat die Teilnahme am DMP Asthma oder COPD einen messbaren Vorteil für den Patienten?

Methoden: Cross-sectionale Untersuchung von Patienten mit Asthma und COPD aus 13 haus- und 26 fachärztlichen Praxen. Die Patienten waren seit mindestens 1 Jahr in ein DMP eingeschrieben (DMP+) oder nahmen nicht am DMP teil (DMP-) (Asthma: n=721 DMP+ / 317 DMP -; COPD: n=602 DMP+ / 244 DMP-). Untersucht wurden die verwendete Medikation, Exazerbationsrate und Fehltage die für die Patienten wichtigen Fragestellungen Krankheitskontrolle (gemessen mittels ACT resp. CAT), Lebensqualität (ACQ / CRQ), Angst- /Depression (HADS) sowie Angstvermeidung (FEAV) und soziale Unterstützung (SSUK).

Ergebnisse: Die verwendete Medikation legt nahe, dass die DMP+ -Patienten einen etwas höheren Schweregrad der Erkrankung zeigten. Die meisten Patienten wurden auf das Inhalationsdevice geschult. Eine Schulung nach NASA (Asthma) oder COBRA (COPD) wurden bei 60% der DMP-Patienten durchgeführt. Es zeigten sich ein geringer, statistisch jedoch signifikanter Unterschied im Bereich der Krankheitskontrolle bei den Patienten mit Asthma bronchiale (ACT mean (SD) DMP+:20,9 (4,2), DMP-: 19,9 (4,6)). In der COPD-Gruppe gab es keine Unterschiede (CAT 23,2 (8,1) vs 23,2(7,7)). In Bezug auf die Lebensqualität gab es keine Unterschiede zwischen den DMP-Teilnehmern und der Kontrollgruppe, ebenso nicht bei den psychometrischen Fragebögen. In den DMP-Gruppen ließ sich kein Effekt einer durchgeführten Schulung messen.

Diskussion: Die Effektivität und Durchführung der derzeitigen DMP-Programme Asthma bronchiale und COPD ist zu überdenken. Longitudinale Effektivitätsstudien sind notwendig.

Acknowledgement: Mundipharma, Limburg; Prof. A. Ziegler, ZKS Lübeck