gms | German Medical Science

Hintergrund: Bei vielen, besonders ‚chronischen‘ Erkrankungen spielt Stress ein wichtige Rolle, sowohl bei der Entstehung als auch im Verlauf – als Gesundungshindernis oder Anlass für Rezidive. Die psychosomatische Stressreaktion entsteht durch Aktivierung des motivationalen neuropsychischen Abwendungssystems (‚Vermeidungssystem‘). So ist es eine wichtige therapeutische Aufgabe, den Patienten dahingehend anzuregen, dass er aus dem Stressmodus herausfindet und immer wieder positive Annäherungsziele findet und verfolgt. Der Annäherungsmodus ist mit einem Gefühl von Vertrauen verknüpft und mit Lust (Dopaminausschüttung, ‚inneres Belohnungssystem‘). Ein einfaches Modell der dynamischen Stressregulation macht die Zusammenhänge leicht verständlich. In einer Kooperation im Annäherungsmodus können wir neue Lösungen finden und nachhaltiger zusammenarbeiten als im Abwendungsmodus, wie z.B. zum ‚Kampf gegen eine Krankheit‘. Jede Kooperation, die als oberstes Ziel ein Abwendungs-/Vermeidungsziel hat, verstärkt den Stress und vermindert damit in der Regel die Heilungsaussichten. So zielt unsere Kommunikation bei Patienten mit ‚chronischen‘ Erkrankungen darauf ab, das Annäherungssystem und damit die gesunde Selbstregulation wieder anzuregen durch eine eigene Hoffnung stärkende Einstellung, durch Mitgefühl, Verständnis, Fragen nach attraktiven Zielen und hilfreichen Ressourcen, Empowerment u.a.

Zielgruppe: Hausärzte, Therapeuten sowie Studenten und MFA

Didaktische Methode: Impulsreferate, Kommunikationsübungen

Ziele: Vorstellungen zu bekommen, wie durch eine kommunikative Anregung des Annäherungssystems ein salutogener Beitrag zum Auflösen von Stressmustern gelingen kann.

Geschätzte Anzahl Teilnehmern/innen: 6–30

Kurzvorstellung des Workshop Leiters: Allgemeinarzt seit 1979; NHV; Europ. Certif. Psychotherapy; Entwickler, Ausbilder und Supervisor der Salutogenen Kommunikation (seit 2007); Gründer und Leiter des Zentrums für Salutogenese, Sprecher des Dachverbands Salutogenese; Autor zahlreicher Bücher und Artikel: aktuell: ‚Schöpferische Kommunikation – Theoretische Grundlagen ganz praktisch‘.