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51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

21.09. - 23.09.2017, Düsseldorf

Menschliche Medizin im Studium – Interprofessionelle Anamnesegruppen Erlangen

Meeting Abstract

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  • L. Hecht - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Allgemeinmedizinisches Institut, Erlangen, Deutschland
  • M. Roos - Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, Allgemeinmedizinisches Institut, Erlangen, Deutschland

51. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Düsseldorf, 21.-23.09.2017. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2017. Doc17degam041

doi: 10.3205/17degam041, urn:nbn:de:0183-17degam0419

Published: September 5, 2017

© 2017 Hecht et al.
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Hintergrund: Das Konzept der Anamnesegruppen ist bereits an vielen Fakultäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz bekannt. Es handelt sich dabei um studentische Projekte, bei denen die Gesprächsführung nach dem bio-psycho-sozialen Modell mit realen Patienten trainiert wird. Neben der eigentlichen Anamnese stehen auch Aspekte wie das Geben von konstruktivem Feedback und die Reflexion der Gesprächsinhalte im Vordergrund. Seit dem Wintersemester 2015/16 gibt es die Anamnesegruppen auch in Erlangen.

Fragestellung: Im Vortrag soll das Konzept der Anamnesegruppen und das Alleinstellungsmerkmal des Erlanger Modells vorgestellt werden.

Methoden: Für das Erlanger Modell wurde die bestehende Form weiterentwickelt und um folgende drei Besonderheiten ergänzt: Interprofessionalität, fundierte Vorbereitung der Teilnehmer auf die praktischen Gespräche mit Schauspielpatienten und regelmäßige Supervision durch Hausärzte aus Erlanger Lehrpraxen. Die Zufriedenheit der Studenten sowie der Patienten werden über Evaluationsbögen sichergestellt und dienen der stetigen Weiterentwicklung des Projektes.

Ergebnisse: Herauszuheben ist die große Bereicherung der Studenten durch die angeleitete Arbeit mit realen Patienten schon während des Studiums. Die kompetenten Tutoren schaffen eine ideale Lernatmosphäre auf hohem Niveau. Sie bereiten die Studenten mit zwei Einführungsveranstaltungen intensiv auf die Gespräche vor und schaffen eine gute Betreuung während des Semesters. Auch die Interprofessionalität der Gruppen ruft unter den Teilnehmern große Begeisterung hervor. Für den Praxisbezug zum späteren Beruf sorgt vor allem der Kontakt zu hausärztlichen Supervisoren.

Diskussion: Es zeichnet sich eine starke Nachfrage der Studiengänge an den Anamnesegruppen ab. Die hohe Qualität wurde 2016 durch den deutschen Balint-Preis honoriert. Als Herausforderung gestaltet sich jedoch bisher noch die Finanzierung des Projektes. Angedacht ist eine Unterstützung durch Sponsorengelder.