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Psychosoziale Arbeitsbelastungen und die Gesundheit Medizinischer Fachangestellter: eine Fragebogenstudie
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Published: | September 5, 2017 |
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Hintergrund: In zahlreichen epidemiologischen Studien zu Gesundheitsberufen wurden Assoziationen zwischen hohen psychosozialen Arbeitsbelastungen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen dokumentiert. Für Medizinische Fachangestellte (MFAs), die größte Berufsgruppe der ambulanten Versorgung, liegen nur wenige derartige Erkenntnisse vor.
Fragestellung: Die vorliegende Fragebogenstudie hat zum Ziel, mögliche Zusammenhänge zwischen Arbeitsbelastungen und Gesundheitsparametern aufzeigen.
Methoden: Es wurde eine Fragebogenstudie unter 887 berufstätigen MFAs aus verschiedenen Fachrichtungen und Tätigkeitsfeldern (u.a. Arztpraxis, Krankenhaus) durchgeführt (09/16 bis 04/17). Zur Messung der Arbeitsbelastungen wurde der etablierte ERI-Fragebogen verwendet (17 Items mit den Konstrukten Verausgabungen, Belohnungen und deren Quotient [„ERI-Ratio“]). Die Gesundheitsparameter umfassten die Selbsteinschätzung des allgemeinen Gesundheitszustandes (1 Item), Depressivität (PHQ2) und Ängstlichkeit (GAD2). Es wurden multivariate logistische Regressionsanalysen durchgeführt und für Alter, Geschlecht, Leitungsposition, Rauchstatus und Body Mass Index adjustiert.
Ergebnisse: Arbeitsstress gemäß dem ERI-Modell (d.h. ERI-Quotient >1.0) lag bei 73,8% der Teilnehmer/innen vor und ging mit einer schlechteren selbstberichteten Gesundheit, Depressivität und Ängstlichkeit einher (Odds Ratios [ORs] > 3,5). Ähnliche Zusammenhänge wurden bei ausgeprägten Verausgabungen (d.h. oberstes Terzil) beobachtet (ORs>2,5) und entsprechend inverse Assoziationen für hohe Belohnungen (d.h. oberstes Terzil; ORs < 0,6).
Diskussion: Entsprechend des ERI-Arbeitsstressmodells können hohe Anforderungen, geringe Belohnungen sowie deren Kombination mit einer Gefährdung der Gesundheit von MFAs einhergehen. Folglich könnte sich bspw. eine Akzentuierung der Belohnungen (z.B. in Form von Anerkennung oder einer höheren Entlohnung) positiv auf den Gesundheitszustand von MFAs auswirken.