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49. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

17. - 19.09.2015, Bozen, Italien

Peer Support als neues Konzept im Diabetes Management – Sekundärdatenanalyse einer clusterrandomisierten kontrollierten Studie (cRCT)

Meeting Abstract

  • T. Johansson - Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Institut für Allgemein-, Familien- und Präventivmedizin, Salzburg, Österreich
  • S. Keller - Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Institut für Allgemein-, Familien- und Präventivmedizin, Salzburg, Österreich
  • A. Sönnichsen - Fakultät für Gesundheit, Universität Witten/Herdecke, Institut für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, Witten, Deutschland
  • R. Weitgasser - Privatklinik Wehrle-Diakonissen, Abteilung für Innere Medizin, Salzburg, Österreich

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 49. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Bozen, 17.-19.09.2015. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2015. Doc15degam150

doi: 10.3205/15degam150, urn:nbn:de:0183-15degam1508

Published: August 26, 2015

© 2015 Johansson et al.
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Text

Hintergrund: Die positiven Effekte von Lebensstiländerungen und Patient-Empowerment bei Patienten mit Diabetes Mellitus Typ 2 (DMT2) sind bekannt. Diese Komponenten können durch ein Peer Support Programme (PSP) im Rahmen von Disease Management Programmen (DMP) gestärkt werden. Wir konnten in einer zweijährigen cRCT nachweisen, dass die zusätzliche Teilnahme an einem PSP im Vergleich zur gewöhnlichen DMP-Betreuung die Stoffwechselkontrolle bei DMT2-Patienten verbessert, allerdings nicht signifikant. In dieser Studie bildeten je 8-12 Studienteilnehmer eine Gruppe (Cluster), die von zwei nach einem standardisierten Programm ausgebildeten Peer Supportern geleitet wurde. Die Gruppen trafen sich wöchentlich zu Bewegungseinheiten und monatlich zu Gruppengesprächen.

Studienfrage: Kann die zusätzliche Teilnahme an einem PSP im Vergleich zur gewöhnlichen DMP-Betreuung die Krankenhausaufnahmen und Anzahl der Medikamente bei DMT2-Patienten reduzieren bzw. die Dauer der Krankenhausaufenthalte kürzen?

Methoden: Diese Arbeit ist eine Sekundärdatenanalyse einer cRCT. Die Auswertung beruht auf Daten zu Hospitalisierung und verordneten Medikamenten während des Studienzeitraumes (24 Monate), die die Salzburger Gebietskrankenkasse (SGKK) via die Folgekostendatenbank pro Cluster anonymisiert zur Verfügung gestellt hat.

Ergebnisse: 261 Patienten (79,6%) unserer Intention-To-Treat Population (n=328) waren bei der SGKK versichert und wurden analysiert. Keine signifikanten Unterschiede in der Anzahl verordnete Medikamente, Medikamentenkosten und Krankenhausaufnahmen waren zwischen die Intervention- und Kontrollgruppen zu sehen. Die Patienten der Interventionsgruppen verbrachten signifikant weniger Tage im Krankenhaus im Vergleich zu Kontrollen, Mittelwertdifferenz -40.13 (95% CI -78.54 -1.71, p=0.041).

Diskussion: PSP scheint im Vergleich zu gewöhnlicher DMP-Betreuung die Anzahl der Krankenhausaufnahmen zu reduzieren und die Aufenthaltsdauer zu kürzen. Da Hospitalisierungen besonders kostenintensiv sind und das Gesundheitswesen stark belasten, sind Kosten-Effektivitäts-Analysen von PSP wünschenswert.

This project is supported by a BRIDGES Grant from the International Diabetes Federation. BRIDGES, an International Diabetes Federation project, is supported by an educational grant from Lilly Diabetes.