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48. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)

18. - 20.09.2014, Hamburg

Vorstellung einer Entscheidungshilfe zur Beratung zum PSA-Screening: arriba®-PSA

Meeting Abstract

  • K. Schlößler - Philipps-Universität Marburg, Abteilung für Allgemeinmedizin, Präventive und Rehabilitative Medizin, Marburg, Deutschland
  • K. Kuss - Philipps-Universität Marburg, Abteilung für Allgemeinmedizin, Präventive und Rehabilitative Medizin, Marburg, Deutschland
  • C. C. Adarkwah - Philipps-Universität Marburg, Abteilung für Allgemeinmedizin, Präventive und Rehabilitative Medizin, Marburg, Deutschland
  • A. Simbrich - Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Münster, Deutschland
  • P. Maisel - Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Arbeitsbereich Allgemeinmedizin, Münster, Deutschland
  • H.-W. Hense - Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin, Münster, Deutschland
  • A. Semjonow - Universitätsklinikum Münster, Prostatazentrum am Universitätsklinikum Münster, Münster, Deutschland
  • N. Donner-Banzhoff - Philipps-Universität Marburg, Abteilung für Allgemeinmedizin, Präventive und Rehabilitative Medizin, Marburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. 48. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. Hamburg, 18.-20.09.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14degam090

doi: 10.3205/14degam090, urn:nbn:de:0183-14degam0907

Published: September 11, 2014

© 2014 Schlößler et al.
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Text

Hintergrund: Aktuell wird der PSA-Test zur Früherkennungsuntersuchung von Prostatakrebs in Deutschland vor dem Hintergrund einer unklaren Evidenzlage nicht als Massenscreening empfohlen. Vielmehr sollen geeignete Männer ergebnisoffen über das Für und Wider eines PSA-Tests aufgeklärt werden und mit ihrem Arzt eine gemeinsame Entscheidung treffen. Hierbei können Entscheidungshilfen das Beratungsgespräch unterstützen und die Entscheidungsqualität verbessern.

Studienziel: Im Rahmen dieser von der deutschen Krebshilfe geförderten Studie soll eine PC-basierte Entscheidungshilfe zum PSA-Screening unter Berücksichtigung der nationalen Empfehlungen entwickelt werden.

Entwicklung (Methoden): Als theoretischer Rahmen dienen die Empfehlungen der Internationalen Patienten Entscheidungshilfe Standards (IPDAS). Ausgehend von einer Literaturrecherche werden vorhandene Studien und Metaanalysen bewertet. Da in Deutschland ein zu internationalen Studien abweichender PSA-Grenzwert definiert ist, werden entsprechende Primärdaten recherchiert. Die Daten werden bestmöglich an die deutsche Situation angepasst.

Die Entscheidungshilfe (Ergebnisse): Die europäischen Screening-Studie (ERSPC) wird mit dem geringsten Risiko eines Bias bewertet. Insgesamt stehen dem Nutzen einer gering reduzierten Sterblichkeit negative Testfolgen wie unnötige Biopsien, Überdiagnose und Therapienebenwirkungen gegenüber. Diese Konsequenzen werden als absolute Häufigkeiten bezogen auf 1.000 Männer graphisch als farbige Kreise visualisiert. Das PC-Programm gliedert die Beratung gemäß des Akronyms „arriba“ in die Abschnitte Ausgangssituation, Risiko subjektiv, Risiko objektiv, Informationen zum PSA-Test (inkl. Nebenwirkungen, Überdiagnose), Beidseitige Bewertung und Abschluss.

Diskussion & Ausblick: Die Entscheidungshilfe zum PSA-Screening berücksichtigt Besonderheiten der deutschen Screening-Situation. Im Rahmen des Vortrages wird das PC-Programm arriba-PSA® vorgestellt.


Literatur

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Coulter A, Stilwell D, Kryworuchko J, Mullen P, Ng C, van der Weijden T. A systematic development process for patient decision aids. BMC Med Inform Decis Mak. 2013;13:S2.
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Schröder FH, Hugosson J, Roobol MJ, et al. Prostate-cancer mortality at 11 years of follow-up. N Engl J Med. 2012;366:981-90.
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Roobol MJ, Kranse R, Bangma CH, et al. Screening for Prostate Cancer: Results of the Rotterdam Section of the European Randomized Study of Screening for Prostate Cancer. European Urology. 2013;64:530-9.