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Die Effektivität von elektronischen und nicht-elektronischen Interventionen zur Reduktion von Polypharmazie – eine systematische Übersichtarbeit
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Published: | September 11, 2014 |
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Hintergrund: Polypharmazie kommt in der Versorgung älterer, multimorbid chronisch Kranker häufig vor. Sie kann durch Zunahme von potentiell gefährlichen Interaktionen und unerwünschten Arzneimittelwirkungen die Patientensicherheit gefährden sowie zu Hospitalisierungen führen. Diese systematische Übersichtsarbeit hatte das Ziel, die Effektivität von Interventionen zur Reduktion von Polypharmazie zu analysieren.
Studienfrage: Welche elektronischen und nicht-elektronischen Interventionen zur Reduktion von Polypharmazie sind effektiv?
Methode: Am 29.03.2013 wurden Medline via OVID und am 04.06.2013 Cochrane Databases, EMBASE, NHS-CRD-HTA (INAHTA) und DARE nach geeigneten Studien durchsucht. Die Auswahl relevanter Studien erfolgte dual und nach einem PICOS-Schema. Als primäre Endpunkte wurden die Anzahl von Medikamenten, Mortalität, Morbidität, Krankenhausaufenthalte, Lebensqualität sowie physische und mentale Gesundheit definiert. Die Qualität der eingeschlossenen Studien wurde mittels GRADE-Methodik beurteilt.
Ergebnisse: Die Literatursuche identifizierte 19.053 Abstracts (davon waren 4.290 Duplikate). Von 14.763 gelesenen Abstracts und 369 Volltexten wurden 20 Studien (16 randomisiert kontrollierte Studien (RCT) und 4 Nicht-RCTs) eingeschlossen. Die identifizierten Strategien sind komplex und heterogen, vor allem hinsichtlich der Beteiligten (Pharmazeuten, Ärzte oder ein multidisziplinäres Team). Beim Vergleich von Interventions- und Kontrollgruppe wurde nur in einer Studie die Medikamentenanzahl signifikant reduziert. Hinsichtlich aller übrigen definierten Endpunkte konnten wir im Gruppenvergleich keine signifikanten Verbesserungen feststellen. Die Qualität der Studien ist insgesamt eingeschränkt, somit kann eine Verzerrung der Ergebnisse nicht ausgeschlossen werden.
Diskussion: Es wurden zahlreiche Strategien zum Umgang mit Polypharmazie in verschiedenen Settings identifiziert. Die Studienevidenz zur Effektivität dieser Maßnahmen ist jedoch deutlich limitiert, aufgrund eingeschränkter Qualität und geringer Fallzahlen.
Diese Arbeit wird im Rahmen des PRIMA-eDS-Projekts durchgeführt, das von der EU mit Grant No. FP7-HEALTH-2012-INNOVATION-1 305388-2 gefördert wird.