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36. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2018)

10.01. - 13. 01.2018, Garmisch-Partenkirchen

Plastische Chirurgie der funktionsbehindernden Verbrennungsnarben bei Kindern in Entwicklungsländern

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker André Borsche - Interplast-Germany, Bad Kreuznach, Deutschland
  • Günter Zabel - Interplast-Germany, Bad Kreuznach, Deutschland
  • Rémy Zilliox - Interplast France, Lyon, Frankreich

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 36. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2018). Garmisch-Partenkirchen, 10.-13.01.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocV 72

doi: 10.3205/18dav83, urn:nbn:de:0183-18dav833

Published: January 9, 2018

© 2018 Borsche et al.
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Plastische Chirurgen von INTERPLAST-Germany sind seit 36 Jahren im weltweiten Einsatz und haben in über 1.200 Missionen 90.000 Menschen operativ helfen können. Allein 25% der Fälle sind Verbrennungsopfer, wobei es sich vorwiegend um funktionsbehindernde Verbrennungsnarben handelt. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf den Kindern, da hier die plastische Rekonstruktion das noch zu erwartende kindliche Wachstum mit berücksichtigen muss.

Die Plastische Chirurgie der späten Verbrennungsfolgen erfordert bei den komplexen Vernarbungen meist eine Kombination von verschiedenen Techniken, deren Wertigkeit von der Effektivität und der Sicherheit in der Anwendung abhängt. Kontrakturlösung und Defektdeckung durch Schwenklappenplastiken, Perforatorlappen und Vollhauttransplantate haben sich dabei besonders bewährt. Während fortlaufende Z-Plastiken und Y-V-Plastiken zwar sicher durchzuführen sind, bringen sie aber bei schwersten Kontrakturen oftmals nur einen begrenzten Funktionsgewinn, insbesondere wenn nur vernarbtes Gewebe verschoben werden kann. Spalthaut-Transplantationen sollten nur als letzte Möglichkeit der Defektdeckung gewählt werden, da sie im Gelenkbereich der Schrumpfungstendenz unterliegen und zu instabilen Narben führen können. Aufwendige mikrovaskuläre Techniken sind den Erfahrenen vorbehalten und eher die Ausnahme, da unter einfachen Bedingungen oftmals nur begrenzte postoperative Überwachungsmöglichkeiten gegeben sind.

Wiederholte Einsätze am gleichen Ort ermöglichen eine Qualitätskontrolle der angewendeten Techniken. Insbesondere bei wachsenden Kindern kann mitverfolgt werden, ob ein dauerhafter Effekt erreicht wurde. Ursachen für Narbenkontrakturrezidive sind neben Sekundärheilungen, primär unvollständige Kontrakturlösungen oder zu klein dimensionierte Lappenplastiken.

Solange es in den Entwicklungsländern nicht gelingt eine flächendeckende plastische Akut-Versorgung für Verbrennungsopfer aufzubauen, werden auch weiterhin unzählige Patienten auf eine sekundäre Rekonstruktion angewiesen sein. Bei INTERPLAST-Einsätzen hat somit neben der direkten Hilfe für die Patienten auch das Anlernen der Ärzte vor Ort einen besonderen Stellenwert. Sie sollten in die grundlegenden Techniken der Plastischen Chirurgie wie Hauttransplantation, Z-Plastik und Schwenklappenplastik eingewiesen werden, um ihren eigenen Patienten in Zukunft selber besser helfen zu können.

Abbildung 1 [Abb. 1], Abbildung 2 [Abb. 2]