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36. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2018)

10.01. - 13. 01.2018, Garmisch-Partenkirchen

Epicitehydro© zur konservativen Wundbehandlung bei Kindern mit II°igen Verbrennungen

Meeting Abstract

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  • presenting/speaker Annika Resch - Medizinische Universität Wien, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich
  • Christine Radtke - Medizinische Universität Wien, Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Wien, Österreich

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 36. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2018). Garmisch-Partenkirchen, 10.-13.01.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. DocV 39

doi: 10.3205/18dav39, urn:nbn:de:0183-18dav396

Published: January 9, 2018

© 2018 Resch et al.
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Hintergrund: Eine schnelle und ungestörte Wundheilung hat oberste Priorität in der Verbrennungsbehandlung. Um besonders bei Kindern Spätkomplikationen durch Narbenbildungen zu vermeiden, ist es von größter Wichtigkeit initial ein bestmögliches Milieu für die Wundheilung zu schaffen. Eine schnelle Re-Epithelialisierung innerhalb von 10-14 Tagen ist Vorrausetzung für ein optimales Outcome. Zusätzlich sollte ein Verband gewählt werden, der bei Verbandswechsel mit minimalem Schmerzen und Stress für das Kind einhergeht und nicht mehrmals die Woche gewechselt werden muss. Da häufige und schmerzvolle Verbandswechsel nicht nur psychisch eine Belastung darstellen, sondern auch die Wundheilung negativ beeinflussen können.

In einer groß angelegten Studie von Selig et. al. wurden die wichtigsten Eigenschaften für den idealen Verband durch Befragung von Experten untersucht. Kein Verkleben mit dem Wundgrund, Absorption von Wundsekret, sowie antimikrobielle Aktivität wurden als die wichtigsten Charakteristika identifiziert. Auch die Häufigkeit und Schmerzhaftigkeit von Verbandswechseln war von zentraler Bedeutung.In unserer Studie wird Verbandsmaterial, das diese Eigenschaften besitzt, im klinischen Setting getestet werden.

Methode: 20 PatientInnen im Alter von 0-18 Jahren mit IIa-IIb°-igen Verbrennungen sollen mit dieser Wundauflage versorgt werden. Die Wunden werden an Tag 0 und 1, sowie im Rahmen der Verbandswechsel an Tag 7 und 14 beurteilt und fotodokumentiert. Die Erfassung der studienrelevanten Daten erfolgt mittels einheitlicher Falldokumentation, die Schmerzintensität wird mittels Schmerzskala ermittelt. Es soll primär der Fortschritt der Wundheilung nach 14 Tagen dokumentiert werden. Des Weiteren soll auch die Wundbeurteilbarkeit ohne mechanische Debridements berücksichtigt werden.

Ergebnisse: Bei den bisher eingeschlossenen Patienten konnten sehr zufriedenstellende Ergebnisse bezüglich des Fortschrittes der Wundheilung beobachtet werden. Im klinischen Alltag funktionierte die Handhabung einwandfrei. Die Möglichkeit die Verbände bis zu 7 Tage zu belassen zeigt vor allem bei Kindern einen positiven Effekt, da jegliche Behandlung durch einen Arzt bei den meisten Kindern zu einer massiven Stressreaktion führt.

Schlussfolgerungen: Das getestete Material verspricht nicht nur ein optimales Milieu für eine ungestörte Wundheilung. Durch die Möglichkeit den Verband bis zu 7 Tagen auf den Wunden zu belassen, kann sich die Haut darunter regenerieren, ohne die neu gebildete Hautschicht durch häufige Manipulation bei Verbandswechsel zu gefährden. Durch seine Zusammensetzung hat es einen kühlenden und damit sofort schmerzreduzierenden Effekt beim Anbringen auf die Wunde und ist somit vielversprechend bei der Anwendung von Verbrennungen. Die Möglichkeit die Verbandswechsel auf 1-2 pro Wochen zu reduzieren, steigert nicht nur die Patienten Flexibilität und Compliance,sondern könnte auch Kosten deutlich reduzieren, ohne die Qualität der Behandlung zu beeinflussen.