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Evaluation des PaO2/FiO2 Verhältnisses und des SpO2/FiO2 Verhältnisses bei Kindern mit Inhalationstrauma
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Published: | January 9, 2018 |
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Es ist bekannt, dass die Relation der pulsoxymetrisch gemessenen peripheren Sauerstoffsättigung (SpO2) zum Sauerstoffgehalt der Atemluft (FiO2) (S/F) mit der Relation des arteriellen Sauerstoffpartialdrucks (PaO2) zum FiO2 (P/F) bei Patienten mit akuter Lungeninsuffizienz oder akuter Atemnot korreliert. Für die Früherkennung und Prävention ebendieser Krankheitsbilder wäre eine nicht-invasive Messmethode vorteilhaft. Die pulsoxymetrische Messung des SpO2 bietet die Möglichkeit des kontinuierlichen Monitorings. Es besteht die Annahme, dass die S/F und die S/P Relation bei brandverletzten Kindern mit Inhalationstrauma stark korreliert.
Die Patientenkarteien von 932 Kindern mit Inhalationstrauma, die zwischen 1996 und 2004 am Shriners Hospital for Children - Galveston behandelt wurden, wurden retrospektiv analysiert. Sechshunderteinunddreißig Patienten wurden exkludiert, da die S/F und S/P Relationen nicht in Zusammenhang gebracht werden konnten. Demographische Daten wurden erfasst. Alle FiO2 Werte >21%, SpO2 Werte >40% und PaO2 Werte zwischen 45 und 500 wurden erhoben und für die Berechnung der P/F und S/F Relationen verwendet, sofern diese zeitgleich aufgezeichnet worden waren. Die S/F Relationen wurden je nach dem gemessenen SpO2 in 4 Gruppen eingeteilt (≤100%, ≤98%, ≤95%, ≤93%) und mit den dazugehörigen P/F Relationen verglichen. Das Statistikprogramm R wurde für die statistische Analyse verwendet. Ein p<0,05 wurde als signifikant angesehen, eine starke Korrelation war definiert als r²>0,81.
Das Durchschnittsalter war 8 ± 5 Jahre, die durchschnittliche verbrannte Körperoberfläche betrug 53 ± 24%. Mit einem SpO2≤100 konnten 26013 passende S/F und S/P Paare bei 301 Patienten (114 weiblich, 187 männlich) gefunden werden. 21457 Paare fanden sich bei 261 Patienten mit einem SpO2≤98, 8433 bei 261 Patienten mit einem SpO2≤95 und 5910 Paare bei 241 Patienten mit einem SpO2≤93. Die errechneten Verhältnisse zwischen den P/F und S/F Relationen waren wie folgt: S/F (≤100%) = 57+0,89 P/F (r2=0,66, p<0,0001), S/F (≤98%) = 48 + 1,0 P/F (r2=0,92, p<0,0001), S/F (≤95%) = 4,37 + 1,43 P/F (r2=0,88, p<0,0001) und S/F (≤93%) = 4,55 + 1,57 P/F (r2=0,92, p<0,0001).
Die Resultate zeigen, dass die S/F und die P/F Relationen sehr gut miteinander korrelieren. Bei einem SpO2<93% ist die Korrelation am stärksten. Folglich könnte die P/F Relation bei brandverletzten Kindern mit Inhalationstrauma zur Prävention der akuten Lungeninsuffizienz durch die S/F Relation ersetzt werden. Dies trifft insbesondere dann zu, wenn der FiO2 so eingestellt wird, dass ein SpO2 zwischen 90% und 95% resultiert, wie es den gegenwärtigen Empfehlungen für die künstliche Beatmung entspricht.