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32. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2014)

15.01. - 18.01.2014, Arosa, Schweiz

Patient aus dem Ausland: der hygienische Gau?

Meeting Abstract

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  • S. Aucktor
  • R. Sievers
  • B. Reichert

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 32. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2014). Arosa, Schweiz, 15.-18.01.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14dav12

doi: 10.3205/14dav12, urn:nbn:de:0183-14dav121

Published: June 18, 2014

© 2014 Aucktor et al.
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Hintergrund: Angesichts der zunehmenden Ausbreitung der MRE in Regionen mit ungezügeltem Antibiotikaeinsatz nehmen Berichte über entsprechende Hygieneprobleme bei Patienten, die aus diesen Ländern übernommen werden zu. Auch das RKI hat hierauf reagiert und einschlägige Empfehlungen ausgesprochen.

Methoden: Wir berichten über drei Behandlungsfälle aus den Jahren 2011 bis 2013. Unter verschiedenen Umständen kamen Patienten aus Aserbaidschan, Spanien und Rumänien zur weiteren Versorgung auf die Schwerbrandverletztenintensiv. Zwei dieser Patienten verstarben in kürzester Zeit aufgrund septischer Komplikationen bei grundsätzlich gut beherrschbaren Verletzungen nach thermischen Trauma. Der dritte Patient überlebte, wegen Keimübertragung musste die Station aber langfristig für Neuaufnahmen gesperrt werden.

Resultate: Unsere Überlegungen im Vorfeld zur Übernahme derartiger Patienten haben sich geschärft. So versuchen wir möglichst frühzeitig Informationen über den infektiologischen Hintergrund zu gewinnen. Falls dies nicht zufriedenstellend gelingt, isolieren wir entsprechende Patienten bis zum Vorliegen eigener Befunde analog einer bestehenden MRE-Infektion. Eine unkritische Übernahme ist angesichts unserer Erfahrungen heutzutage nicht mehr denkbar.

Schlussfolgerung: Es ist geübte Praxis aller Spezialabteilungen für die Behandlung von schweren Brandverletzungen, auch Patienten aus fernen Regionen zur weiteren Behandlung zu übernehmen. Die Bedeutung der MRE nimmt deutlich zu, gefährdet die primär betroffenen Patienten kritisch, führt darüber hinaus aber auch zu einer relevanten Bedrohung für die gesamte Einrichtung.