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31. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2013)

16.01. - 19.01.2013, Mayrhofen, Österreich

Die einzeitige Deckung eines großen Weichteildefektes mit freiliegender Schädelkalotte mit Matriderm® und Spalthaut

Meeting Abstract

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  • M. Rapp - Marienhospital Stuttgart, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Wiederherstellungschirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Stuttgart, Deutschland
  • F.-F. Al-Shukur - Marienhospital Stuttgart, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Wiederherstellungschirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Stuttgart, Deutschland
  • U.C. Liener - Marienhospital Stuttgart, Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Wiederherstellungschirurgie, Zentrum für Schwerbrandverletzte, Stuttgart, Deutschland

Deutschsprachige Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. 31. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2013). Mayrhofen, Österreich, 16.-19.01.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dav74

doi: 10.3205/13dav74, urn:nbn:de:0183-13dav748

Published: February 19, 2013

© 2013 Rapp et al.
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Einleitung: Die einzeitige Verwendung der dreidimensionalen bovinen Kollagen-Elastin-Matrix Matriderm® zur Defektdeckung vollschichtiger Hautdefekte nach Verbrennung oder Trauma über freiliegenden Sehnen oder denudierten Knochen hat sich zum Aufbau einer Neodermis unter Hauttransplantaten bewährt. Die einzeitige Deckung eines Weichteildefektes mit großen, frei liegenden Knochenarealen unter Verwendung von Matriderm® und Spalthaut ist bisher noch nicht beschrieben worden.

Methode: Ein 78 Jahre alter multimorbider Patient zog sich im Rahmen eines Wohnungsbrandes überwiegend tief bis ganz dermale Verbrennungen über 25% KOF mit einem schweren Inhalationstrauma 3. Grades, ABSI-Score 9 zu. Im Bereich des Schädels parieto-occipital fand sich eine ganz dermale Verbrennung über 1,5% KOF mit Beteiligung des Periostes und partieller Nekrose der Schädelkalotte. Aufgrund des schlechten Allgemeinzustandes des Patienten und des komplikationsreichen Verlaufes wurde von einer Lappenplastikdeckung der Schädelkalotte abgesehen.

Ergebnisse: Nach Nekrektomie wurde der bis auf die Schädelkalotte reichende ganz dermale Weichteildefekt mit Beteiligung der Tabula externa zunächst mit Epigard temporär gedeckt. In 2 operativen Sitzungen wurde die Tabula externa bis zur Diploe tangential entfernt und der Defekt jeweils einzeitig mit Matriderm® und autogenen Spalthauttransplantaten 1:1 gemesht gedeckt.

Nach 39 Tagen kam es zu einer fast vollständigen Abheilung des Weichteildefektes am Schädel mit Einheilung des Matridem®-Spalthaut-Komplexes und Ausbildung einer stabilen Neodermis.

Schlussfolgerung: Die Deckung größerer Weichteildefekte mit freiliegendem Knochen ist nach Dekortizierung des Knochens einzeitig mit Matriderm® und autogener Spalthaut dauerhaft möglich. Allerdings sollte dieses Verfahren nicht das Therapieverfahren erster Wahl sein, sondern Lappenplastiken primär vorbehalten bleiben.