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28. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung (DAV 2010)

13.01. bis 16.01.2010, Schladming, Österreich

Verletzungsmuster beim Operationspersonal bei der Instrumentierung von Brandverletzten

Meeting Abstract

  • corresponding author Tobias Friedrichs - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische, Hand und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Deutschland
  • Karsten Knobloch - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische, Hand und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Deutschland
  • A. Rahmanian-Schwarz - Eberhard Karls Universität Tübinge, Klinik für Hand, Plastische, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie, BG-Unfallklinik Tübingen, Deutschland
  • Hans Eberhard Schaller - Eberhard Karls Universität Tübinge, Klinik für Hand, Plastische, Rekonstruktive und Verbrennungschirurgie, BG-Unfallklinik Tübingen, Deutschland
  • Peter M. Vogt - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische, Hand und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Deutschland
  • Hans-Oliver Rennekampff - Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Plastische, Hand und Wiederherstellungschirurgie, Hannover, Deutschland

DAV 2010. 28. Jahrestagung der Deutschsprachigen Arbeitsgemeinschaft für Verbrennungsbehandlung. Schladming, Österreich, 13.-16.01.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dav66

doi: 10.3205/10dav66, urn:nbn:de:0183-10dav663

Published: June 30, 2010

© 2010 Friedrichs et al.
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Ziel: Das Debridement von Brandverletzungen erfordert den Einsatz spezieller Messer wie das Humby-Messer bzw. das Weck-Messer. Für die instrumentierende Pflegekraft erfordert der Umgang mit den Geräten große Sorgfalt. Dies trifft umso mehr zu, als dass beim Debridement des Schwerbrandverletzten die Operation schnell, alle operierenden Kollegen rasch mit Materialen versorgt und die Umgebungsbedingungen mit aufgeheiztem Brandverletztenoperationssaal physisch und psychisch belastend sind.

Der Wechsel der Klinge des Weck Messers ist potentiell gefährlich für die instrumentierende Pflegekraft.

Patienten und Methode: Aus pflegerischer Sicht berichten wir von zwei Zwischenfällen beim Wechsel der Weck-Messer-Klinge bei der instrumentierenden Pflegekraft.

Ergebnisse: In beiden Fällen erfolgte das Wunddebridement des Schwerbrandverletzten im Aufheizbetrieb. Beim Wechsel der Klinge des Weck-Messers kam es bei beiden instrumentie renden Operationsschwestern zu einer direkten Durchtrennung der Langfingerstrecksehne in Zone 1. Beide OP-Schwestern wurden noch am gleichen Tage im Durchgangsarztverfahren gemeldet und operiert. Trotz Direktnaht und Schienenruhigstellung kam es in beiden Fällen zu Wundheilungsstörungen. In einem Fall wurden mehrfache operative Revisionen mit schlussendlicher septischer DIP-Gelenksarthrodese notwendig. Die Arbeitsunfähigkeit war in beiden Fällen mehr als zehn Wochen.

Schlussfolgerung: Der Wechsel der Klinge des Weck-Messers im Brandverletztenoperationssaal stellt eine nicht unerhebliche Unfallgefahr für das instrumentierende Personal dar. Maßnahmen zur Verbesserung des Klingenwechsels mit Modifikation des Weck-Messers wie auch Sorgfalt beim Ausführen des Klingenwechsels könnten primär- und sekundärpräventive Wirkungen in der Zukunft entfalten.