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Multicenterstudie: Implementierung und Evaluation einer psychosozialen Kurzintervention zur Steigerung der Adhärenz in der Kompressionstherapie
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Published: | March 19, 2009 |
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Auf Basis qualitativer und quantitativer Vorstudien wurde im Rahmen der Multicenterstudie eine Interventionsmaßnahme zur Erhöhung der Adhärenz bei der Kompressionsbehandlung entwickelt. Mit Adhärenz ist die Einhaltung der gemeinsam von Patient und Arzt gesetzten Therapieziele gemeint. In der Kompressionstherapie werden hohe Anforderungen an die Mitarbeit – und damit an die Adhärenz – des Patienten gestellt. Die Ergebnisse der Vorstudien ergaben, dass die Adhärenz der Patienten bei der Kompressionstherapie häufig niedrig ist, was zu einem Therapieabbruch oder zu einem schlechten Narbenbild trotz Kompressionstherapie führen kann.
Die Kurzintervention zur Steigerung der Adhärenz findet in Form eines Informationsabends statt, an dem zum einen im psycho-edukativen Sinne wichtige Informationen an die Patienten weitergegeben werden, die sich auf die Funktionen der Haut, die Narbenbildung, den Nutzen und die Funktion der Kompressionsbandagen beziehen. Auf der anderen Seite werden die Ressourcen der teilnehmenden Patienten gestärkt. Im Sinne des HAPA-Modells (Schwarzer, 1992) soll die Selbstwirksamkeitserwartung gefördert werden, was erwiesenermaßen zu einer gesteigerten Adhärenz für gesundheitsrelevante Verhaltensweisen wie bspw. regelmäßiges Tragen von Kompressionsbandagen führt. Darüber hinaus wird im Rahmen der Intervention durch das gemeinsame Erstellen von Verhaltensplänen das Repertoire an behavioralen und kognitiven Copingstrategien erweitert, mit deren Hilfe die Patienten potentiell schwierigen Situationen, die im Laufe der Therapie auftreten können, entgegen wirken können.
Diese Intervention wird im Unfallkrankenhaus Berlin und der BG Unfallklinik Ludwigshafen mit Hilfe eines prospektiven Vergleichsgruppendesigns evaluiert.